Toad The Wet Sprocket


Starker Senkrechtstarter setzt auf Skurrilitäten

Von der grauen Garagenband zum munteren Millionenseller – der langgehegte Wunschtraum unzähliger Musiker, ist für Toad The Wet Sprocket wundersame Wirklichkeit geworden. Die kultige Combo aus Kalifornien hat sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit ihrem vierten Album in die erste Rock-Liga katapultiert. „Dulcinea“ taufte das Quartett mit dem Hang zum Außergewöhnlichen ihr jüngstes musikalisches Kind. „So hieß die imaginäre Dame, für die Cervantes‘ Don Quichotte all die Heldentaten vollbringen wollte“.

klärt Frontmann Glen Phillips auf. „Wir haben die Platte so genannt, weil wir uns bei den Aufnahmen in gewisser Weise wie Don Quichotte gefühlt haben. Denn wenn du älter wirst, merkst du genau wie er, daß du viele Ziele deiner lugend nie mehr erreichen kannst.“

Mit dem Ritter von der traurigen Gestalt ist die Vorliebe der vier Toads für Skurrilitäten allerdings noch lange nicht erschöpft. Ebenso hoch im Kurs steht Monty Python. Von einem Sketch dieser britischen Komikertruppe haben die vier aus dem sonnigen Santa Barbara nämlich ihren Bandnamen übernommen. Und schließlich ist da auch noch die Musik, die als munter swingender Mix der krassen Gegensätze daherkommt. Augenzwinkendes Folk-Flair kollidiert auf dem neuen Album mit fulminanten Feedbackgitarren.

„Unser Sound ist wie ein riesiger Schmelztiegel, in dem wir uns und unsere musikalischen Vorlieben wiederfinden“, meint denn auch Glen Phillips, „daß wir damit allerdings Platin in den Staaten erreichen würden, hat uns selber überrascht.“