So wurde in „Split“ schon das Ende von „Glass“ verraten


Warnung: Dieser Artikel geht offensichtlich auf das Ende des Kinofilms „Glass“ ein. Dieses konnte man allerdings in weiten Teilen schon erahnen. Wenn man beim Vorgängerfilm gut aufgepasst hat.

Wenn am Donnerstag „Glass“ in den Kinos startet, werden viele Zuschauer im letzten Akt von M. Night Shyamalans Trilogie eine große Überraschung erleben. Besser gesagt sogar zwei, denn das Zusammentreffen von Bruce Willis, Samuel L. Jackson und James McAvoy beziehungsweise ihren Figuren gipfelt in gleich mehreren Wendungen, die den Zuschauern den Atem rauben und die Trilogie auf den Kopf stellen sollen.

Vorsicht: Ab hier Spoiler zu „Glass“

Bei einem der Spoiler hat sich Regisseur Shyamalan leider etwas verschätzt, denn die ultimative Verbindung der drei Figuren David Dunn (Willis), Mr. Glass (Jackson) und Kevin (McAvoy) ist viel offensichtlicher als es im letzten Akt von „Glass“ dargestellt wird.

Kleine Erinnerung: In „Unbreakable“, dem 2000er-Film mit Willis und Jackson beginnt die komplette Geschichte mit einem Zugunglück, das der Trilogie auch den Namen „Eastrail 177“ gibt. Jacksons Schurke Mr. Glass hat einen Zug entgleisen lassen, weil er beweisen wollte, dass es einen unzerstörbaren Menschen gibt – den er dann im von Bruce Willis gespielten David Dunn findet.

Film-Podcast: „Die Streifenpolizei“ spricht über M. Night Shyamalans „Glass“

In „Glass“ wird nun enthüllt, dass Kevin, der im 2016 erschienenen zweiten Film der Reihe („Split“) bereits seine multiplen Persönlichkeiten zeigt, ebenfalls mit dem entgleisten Zug in Verbindung steht. Kevin hat keinen Vater mehr, seine Mutter behandelte ihn seit seiner Kindheit schlecht. In der vermeintlich großen Überraschung in „Glass“ stellt sich nun heraus, dass der Vater des gestörten und mörderischen Kevin ebenfalls in dem Zug saß, dessen Entgleisung David Dunn überlebt hatte.

Der Tod des Vaters hat die psychischen Probleme Kevins verstärkt, David Dunn wurde dadurch als vermeintlich unbesiegbar entlarvt. Ergo: Mr. Glass bildet sich ein, dass er sowohl Superschurken als auch Superheld erschaffen hat. Was vielleicht wirklich eine große Überraschung hätte werden können, dürfte aufmerksamen Zuschauern aber bereits nach der Sichtung von „Split“ klar gewesen sein. Oder erst nach der Zweitsichtung, denn erst in der allerletzten Szene des Thrillers wurde enthüllt, dass „Unbreakable“ und „Split“ zusammengehören.

Allen Zuschauern mit gutem Gedächtnis oder eben Fans, die ein zweites Mal „Split“ gesehen haben, dürfte aufgefallen sein, dass James McAvoys Serienmörder und Entführer erstens keinen Vater mehr hat und zweitens Züge ein wichtiges Thema des Films sind, was in Verbindung mit dem Titel der Reihe, also „Eastrail 177“ sowie dem Unglück in „Unbreakable“ mehr als verräterisch ist.

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Bereits eine von McAvoys multiplen Persönlichkeiten, der neunjährige Hedwig, kündigt in „Split“ an, dass „Das Biest“ via Zug anreist, später verwandelt sich Kevin auch in die Persona der mordenden Bestie. Und dafür betritt er einen Bahnhof, legt Blumen für seinen verstorbenen Vater (obwohl man sich in „Split“ noch nicht sicher sein konnte, für wen sie sind) nieder und geht dann in einen leeren Zug, in dem er sich in das Biest verwandelt. Die Eindeutigkeit, mit der Shyamalan das Schicksal von McAvoys Figur an einen Zug knüpft, raubt der Überraschung in „Glass“ einiges an Strahlkraft.

Der zweite Twist aus „Glass“ ist da wirkungsvoller, wenn auch zugleich kontroverser. Diesen werden wir an dieser Stelle nicht verraten, weil er in den beiden vorherigen Filmen auch nicht vorbereitet wurde und sozusagen aus dem Nichts kommt.

„Glass“ läuft ab dem 17. Januar in den deutschen Kinos. 

„Glass“-Kritik: Der entscheidende Twist zu viel