Reportage

Von der „Bravo“ in die „Bauernstuben“: So treffen sich Worlds Apart mit ihren treusten Fans


Die 90er sind wieder da: Die Kellys feiern ein großes Comeback mit Album und Europatournee, Take That sind erfolgreicher denn je. Worlds Apart aber treten in einem Schnitzelhaus am Rande Berlins auf. Wir waren dabei. Ein Abend mit den Überbleibseln der britischen Boyband und ihren Hardcore-Fans, Gruppenkuscheln und Gänsekeule inklusive.

Stimmung! Cal Cooper unter beziehungsweise über seinen Fans.

22:45 Uhr. Die Stimmung ist an ihrem Höhepunkt angekommen. Moore und Cooper kündigen einen für sie sehr wichtigen Song an und covern „Never Forget“ von Take That. Alle singen mit, Fans und Idole liegen sich schließlich in den Armen. Okay, „Last Christmas“ geht noch, was für ein Finale, und dann, ganz zum Schluss, nochmal „Baby Come Back“. Cooper steht auf dem Tisch, kündigt an, dass man sich gleich umziehen und dann wiederkommen werde und die Fans mit ihnen dann weiter quatschen, trinken, Fotos schießen oder was auch immer anstellen könnten. Er korrigiert sich: „Not exactly WHATEVER you want!“ Gelächter. Die Musik endet, die Band verschwindet, die Frauen sitzen nach dreistündigem Ringelpiez mit Anfassen wieder an ihren Plätzen, als sei fast nichts gewesen.

Neidisch auf all die Boybands, die längere und größere Erfolge als sie feierten, sind Worlds Apart nicht. Gut, die Backstreet Boys hätten, neben ihrem Talent und ihrem Einsatz, damals auch Glück gehabt, deutet Cooper an: „Manchmal ist es nur dieser eine Song, der all den Unterschied macht. Hätten wir einen ihrer Songs abgekriegt, wäre unsere Karriere in Deutschland vielleicht ganz anders verlaufen. Wer weiß.“ Ja, vielleicht würden Worlds Apart heute in Las Vegas auftreten oder gemeinsam mit den New Kids On The Block auf Welttournee gehen, während die Backstreet Boys vor 50 Fans in einem Restaurant abseits von jedwedem Geschehen Karaokeabende schmeißen. „Natürlich hätte man immer noch mehr erreichen können. Aber wir können uns nicht beschweren“, sagt Cooper noch, bevor sie zu ihren Girls gehen, „wir genießen unsere Termine mehr als früher“, sagt Moore. Der nächste steht schon fest: Im September eröffnen Worlds Apart die Oktoberfestzelt-Zeit im neuen „Erdinger Urweiße“-Holzhütten-Haus der „Tiroler Bauernstuben“.

Nein, das hier ist keine Reunion und kein Comeback. Das ist ein Hobby.

Nathan Moore und Cal Cooper von Worlds Apart mit ihren Fans in den „Tiroler Bauernstuben“ in Berlin
Nathan Moore und Cal Cooper von Worlds Apart mit ihren Fans in den „Tiroler Bauernstuben“ in Berlin: „Tschuss, bis zum nächsten Mal!“
Sponge Pix
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