Runner Runner :: Regie: Brad Furman

Justin Timberlake, Ben Affleck, Gemma Arterton und Anthony Mackie. Starnamen, die sich sehen lassen können - für einen Thriller, den man sehen kann oder auch nicht.

Der Princetonstudent Richie Furst (Justin Timberlake) versucht sich seine Studiengebühren mit Online-Poker zu erspielen, verliert und wittert Betrug. Da er, so denkt er sich, nun ohnehin nichts mehr zu verlieren hat, macht sich Richie auf den Weg nach Costa Rica, um Ivan Block (Ben Affleck), den Glücksspielmillionär und Kopf hinter der Poker-Website, zur Rede zu stellen.

Leichter als erwartet erhält Richie Audienz. Dort bekommt er nicht nur seinen Einsatz zurück, sondern auch ein Angebot, das ihm den Traum von Geld, Macht und einem schönen Leben erfüllen soll. Reichtum und Geschäfte halten jedoch für den beim Börsencrash gescheiterten Ex-Broker Richie auch Intrigen bereit. Er ist zerrissen zwischen FBI-Agent Shavers (Anthony Mackie), der den Studenten zu seinem Maulwurf machen will und dem in den USA verfolgten Block, sowie zwischen Korruption und der bunten Glitzerwelt des übermäßigen Wohlstands. Zu allem Übel verguckt sich Richie Furst auch noch in Blocks Gespielin Rebecca (Gemma Arterton). Ein Rennen von einem Ende zum anderen und wieder zurück, ganz im Zeichen des Filmtitels.

Mit dem von Leonardo DiCaprio produzierten und den „Oceans Thirteen“-Autoren Brian Koppelmann und David Levien geschriebenen Thriller „Runner Runner“ erfindet Regisseur Brad Furman das Rad nicht neu. Spätestens nach seiner Arbeit am vielgelobten „Der Mandant“ sollte er sich mit der Inszenierung von Geld, Macht und Intrigen jedoch auskennen. Der ewig naive Jungheld, der stets findig genug ist, sich aus der brenzligen Gesamtsituation zu winden, ist dem 32-jährigen Justin Timberlake dabei zwar wie auf den Leib geschneidert, macht die Figur Richie Furst deswegen aber austauschbar. Der innere Kampf zwischen gut und böse, schwarz und weiß, das Streben nach schnellem Wohlstand und der nahende Zweifel am Paradies – all das ist eine gute Basis, aber ein paar Kanten mehr hätten der einem nervösen Bond gleichenden Rolle sicher gut zu Gesicht gestanden.

Ansehen sollte sich der geneigte Cineast „Runner Runner“ dennoch. Wenn Ben Affleck nämlich eines liegt, dann sind es die Typen der Marke „selbstverliebter Riesenarsch“. Der 41-jährige Oscarpreisträger gibt als bösartiger, gewissenloser Glücksspielmogul eine äußerst gute Figur ab, die bis zuletzt immer wieder mal sehr direkt und mal eher subtil-düster hinter ihrer selbstgefälligen Schale hervorblitzt.

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