Jim James

Regions Of Light And Sound Of God

Coop/Universal 8.2.

Indie-Rock: Der Sänger von My Morning Jacket mit seinem ersten Solo-Album.

Ohne Jim James, der den bürgerlichen Namen James Edward Olliges Jr. trägt, ginge bei My Morning Jacket gar nichts. Seit 1998 fungiert er als Sänger, Songwriter, Produzent und Gitarrist der Indie-Folk-Psychedelic-Rock-Gruppe aus Kentucky. Bei solch einer Machtfülle und Kreativität überrascht es schon, dass Jim James mit REGIONS OF LIGHT AND SOUND OF GOD erst jetzt sein Solo-Debütalbum veröffentlicht. Was aber gar nicht überrascht ist die hohe Qualität des Albums mit seinen neun Songs, denn nicht umsonst tauchte James auf Platten von Bright Eyes, The Roots, The Flaming Lips und M. Ward als Gast auf. Nebenbei gehörte er zu den Mitbegründern der Indie-Superband Monsters Of Folk. Aber trotz all dieser Stationen und musikalisch verschiedenartigen Schwerpunkte klingt REGIONS OF LIGHT AND SOUND OF GOD überhaupt nicht wie ein Zwischenresümee, ein Lost-Songs-Werk oder ein Querschnitt seiner bisherigen Karriere. James’ Erstwerk kommt weitgehend ohne Rock aus, einmal abgesehen von „A New Life“, einer überaus hübschen Nummer und Hommage an den Rock’n’Roll der 50er-Jahre. Aus dem Rahmen fällt der Song aber schon wegen seines angenehm schmalzigen Sounds nicht, denn immer wieder arbeitet Jim James – der alle Instrumente auf dem Album selber spielt – in den restlichen Songs mit zarten Orchestrierungen, wärmenden Keyboard-Arrangements und Chor­gesängen. Manchmal geht es so himmlisch-hymnisch zu wie bei Mercury Rev oder den tiefenentspannten und bekifften Flaming Lips. Wobei der Vintage-Sound der Platte sämtliche Aktualitäten des Pop komplett ignoriert, hier mal einen dezent funkigen Bass („State Of The Art“) verwendet, da die Gitarre verdrogt wie The Bevis Frond anschlägt („Dear One“) oder mystisch wie in „All Is Forgiven“ klingt. Jim James ist mit der Intention angetreten, ein Album wie aus der Zeit gefallen zu machen. Und das ist ihm sehr beeindruckend gelungen.