Smith Westerns

Soft Will

Mom & Pop Music/PIAS Cooperative/Rough Trade

Mit ihrem dritten Album zeigt die Indie-Band aus Chicago, dass ihr Entwicklungsprozess Fortschritte macht.

Als sich dieses Trio vor vier Jahren vorstellte, versuchte man sich an Garagenrock, Glam und Punk. In der Zwischenzeit hat sich einiges getan, wie man nun merkt. Bei „3am Spiritual“ denkt man unweigerlich an schwelgerischen Britpop, aber auch an die frühen guten Jahre des Elton John. Britisches gefällt Smith Westerns grundsätzlich. Das zarte Klingelgitarren-Ding der Smiths, frühen Primal Scream oder Wild Swans etwa. Bowie in seiner elektronischen Phase. Die Shoegazer-Träumer. Ein bisschen bissig bleiben Smith Westerns trotzdem. So können sie sich einen kleinen Seitenhieb auf Nörgler nicht verkneifen, die in ihnen nur eine Highschool-Band gesehen haben. Der letzte Track heißt „Varsity“, so wie eine Sportmannschaft, die es in den USA in jeder Schule oder Uni gibt. Musikalisch muss man ihn zwischen Ride und „(Feels Like) Heaven“ von Fiction Factory ansiedeln. Wären die Jungs noch grün hinter den Ohren, würden sie so einen Spagat nicht hinkriegen. Sie sind selbstbewusst geworden und triezen die Zweifler mit melodischem Gitarrenpop der Extraklasse.