Eleni Mandell

Let’s Fly A Kite

Make My Day Records/Indigo 24.1.

Songwriterkunst zwischen Americana und Swing, Country und Jazz.

Ob MIRACLE OF FIVE (2007) oder ARTIFICIAL FIRE (2009): Die Sängerin aus Los Angeles hat in den vergangenen Jahren immer mal wieder eine Platte für die Jahresbestenlisten all jener aus dem Ärmel geschüttelt, die abseits des Mainstreams suchten und fanden. Ganz so weit wollen wir so früh im Jahr natürlich nicht gehen, doch ist LET’S FLY A KITE allemal ein mehr als würdiger Nachfolger für Mandells „Crooner-Album“ I CAN SEE THE FUTURE.

So locker und beschwingt kommen diese zwölf Songs daher, dass man sich beizeiten an eine Jukebox aus den späten 50er- oder frühen 60er-Jahren erinnert fühlt. Nur so zum Spaß: Auf die Melodie von „Put My Baby To Bed“ ließe sich auch trefflich der Text von Manuelas 1963er-Hit „Schuld war nur der Bossa Nova“ trällern.

Die Band schiebt und swingt und tänzelt daher, wie man es sonst nur von den späten Nick-Lowe-Alben kennt. Kein Wunder, schließlich pflegen Matt Radford (Kontrabass), Robert Trehern (Schlagzeug) und der formidable Geraint Watkins an den Tasteninstrumenten für gewöhnlich den „Basher“ zu begleiten.

Und über allem schmachtet und tiriliert und croont die göttliche Eleni, dass es die reine Freude ist. Dazu: Klarinetten. Kirmesorgel. Klimbim. Mariachi. Gospel. Jazz. Blues. Country. Aber Vorsicht: Was so unfassbar eingängig daherkommt, ist durchaus doppelbödig angelegt.