Peggy Sue

Choir Of Echoes

Wichita/PIAS/Rough Trade 24.1.

Folk ist die angenehme Pflicht, poppige Momente sind die Kür: Peggy Sue klingen auf ihrem neuen Album beschwingter denn je.

Sätze, die man in letzter Zeit eher selten bis gar nicht gehört hat: „Revolverheld, Bosse und die Sportfreunde Stiller machen gar keinen Schlager.“ „Sylvie Meis, geschiedene van der Vaart, hat sich medial echt ziemlich rar gemacht.“ „Es gibt wirklich zu wenige Bands, die auf der Basis von Folk musizieren.“ Ein Satz hingegen, den man nicht nur im vergangenen Jahr mehr als nur einmal in Bezug auf Peggy Sue vernehmen konnte: Ist ja ganz nett, was Katy Young, Rosa Slade und Olly Joyce so machen – aber im Zwiegesang der beiden Damen wird gepflegte Larmoyanz schnell zum lästigen Jammern, und dann klingen die folkigen Lieder des Trios wie der Soundtrack zu einem Befindlichkeitsseminar. Mit dem Jahr 2014 und dem Album CHOIR OF ECHOES könnte sich in der Beurteilung von Peggy Sue allerdings einiges ändern.

Folk ist nach wie vor die angenehme Pflicht der Band aus Brighton – aber die Spielfreude des Trios ist ausgeprägter denn je. Und im Wechselspiel der Stimmen von Rosa Slade und Katy Young hatten noch nie so viele beschwingte und poppige Momente ein festes Zuhause. „Substitute“ und „Just The Night“ spielen in dieser dezenten Sounderweiterung, die der Band hörbar gut tut und mehr als nur ein bisschen Hoffnung spendiert für das hier: The times of Stricklieselartigkeit are over for Peggy Sue.