WhoMadeWho

Dreams

Darup Associates/Indigo (VÖ: 28.2.)

Album Nummer fünf der Dänen mit sophisticated Pop, der die Präfixe Elektro- und Indie- nicht braucht.

Zuletzt haben es WhoMadeWho der aufgeschlossenen Hörerschaft nicht leicht gemacht. Mit ihrem vierten Album BRIGHTER, das im vergangenen Jahr auf dem Kompakt-Label veröffentlicht wurde, hätte man gut und gerne den Glauben an das dänische Disco-Punk-Pop-Trio verlieren können. BRIGHTER verschob den Fokus der WhoMadeWho-Musik ein bisschen mehr in Richtung Club, bot ansonsten aber lediglich Stillstand – auf einem relativ hohen Niveau zwar, dieses konnte allerdings zu keiner Zeit das des Debütalbums WHOMADEWHO aus dem Jahr 2005 erreichen.

Mit ihrem fünften Album DREAMS geben WhoMadeWho nun ihrer weitgehend auserzählten Musik einen kräftigen Schub in Richtung Pop und wischen damit ihre Disco-Punk-Elektro-Pop-Vergangenheit und alle kleineren Ausbruchsversuche in clubbigere Sphären weg. DREAMS klingt in nicht wenigen Momenten leicht und locker und schlagerhaft, manchmal wie die frühen A-Ha, dann wiederum wie irgendein namenloser Italo-Disco-Act aus den 80er-Jahren, bevor es kontemplativ und leicht psychedelisch wird.

Und so fügt sich eine gewisse Cheesyness, ein als dezent ironisch zu verstehendes Pathos, eine unterschwellige Melancholie, die patschenden Snares, die gezielt gesetzten Akzente aus der Effektkammer der 80er-Jahre zu einem seltsam logischen und stimmigen Pop-Album. WhoMadeWho erweitern ihren musikalischen Horizont und schaffen einen sophisticated Pop, der weder das Präfix Elektro- noch Indie- vor sich hertragen muss. Ein guter Weg für die drei Dänen, um mit ihrem fünften Album ihren eigenen hohen Ansprüchen nach stetiger Veränderung endlich einmal gerecht zu werden. Und wenn sie so weitermachen, werden WhoMadeWho eines Tages noch Metronomy sein.