Swervedriver

I Wasn’t Born To Lose You

Cobraside/Cherry Red/Rough Trade

Die unbesungenen Helden der Shoegaze-Szene der 90er kommen mit neuen Songs zurück, die problemlos an das frühere Niveau heranreichen.

„Swervedriver waren eine brillante Band – ich war großer Fan und liebe sie immer noch“, jubelte ein gewisser Alan McGee in seiner 2013 veröffentlichten Autobiografie. Da hat es bei ihm in der Zwischenzeit wohl einen Sinneswandel gegeben. Vor zwanzig Jahren sah alles noch anders aus. Da erschien das formidable dritte Album Ejector Seat Reservation auf  McGees Creation-Label, doch schon eine Woche später wurde die Band aus Oxford aus unerfindlichen Gründen gefeuert. Danach war es für Swerve­driver nicht mehr so einfach, das kreative Feuer zu entfachen. Jetzt aber hört es sich so an, als wäre nichts gewesen.

Die Gründungsmitglieder Adam Franklin und Jimmy Hartridge wissen genau, wie sie ihr Gitarrenspiel aufeinander abstimmen. In „Autodidact“ fließen ihre Akkorde wie von selbst ineinander und unterstützen eine Melodie, die von denen ihrer ehemaligen Label-Kollegen Teen­age Fanclub nicht so weit entfernt liegt. Swervedriver waren aber auch immer Anhänger der noisigen und nörgeligen Schule und lassen auch dafür weiter Raum.

„Red Queen Arma Race“ beginnt mit einem verschwommen-verzerrten Riff, das wie aus dem psychedelischen Lehrbuch klingt. Wie durch ein Wunder setzt Franklin mit seinem Gesang auch hier einen überragenden Kontrapunkt. Diese ständige Kollision von derben Indie-Rock-Impulsen und einem aus der kalifornischen Region entliehenen Pop-Gefühl, sie ist einfach ein Volltreffer.  McGee wird neidisch sein.