Die vier Gebote des Ian Parton lesen sich wie ein How to produce a crazy pop record schlechthin: 1.) Die Melodie soll den Song bestimmen! 2.) Samples sollen als Instrument und nie als Basis eines Tracks genutzt werden! 3.) Die Produktion soll innerhalb eines Songs variieren, als drehe man das Sender-Laufrad am Radio! 4.) Von den Sängern sollst du vorher nie gehört haben! Das ist nicht eben ein bescheidenes Regelwerk, aber der Go!-Team-Erfinder weiß, wo er nach dem Abgang seiner Bandkollegen hin will. Im Zweifelsfall ist das ein Ausflug in das One-Man-Sample-Pop-Paradies der frühen Go!-Team-Tage. Und man kann vom Go! Team halten, was man will, es vergehen keine fünf Sekunden auf THE SCENE BETWEEN, und jeder gewöhnlich gut unterrichtete Mensch weiß, mit wem er es zu tun hat.

Parton öffnet 2015 wieder die Bibel des Wall Of Sound, und spielt hier Girl Groups mit Drone Pop, Sixties-Folk und Big Beats auf einer wackeligen, alten VHS-Kassette wie nichts zusammen. Es gibt gerade mal wieder keine Popmusik, die so schön hochzieht, und oben auf dem Kamm der Welle drehen die Kaugummi-Chöre eindrucksvolle Pirouetten, unten rumoren die Kickdrums. Unter dem Dirigenten Ian Parton verwachsen all diese Stimmen mit den verzerrten Gitarren, den Noise-Sequenzen und den Flöten-Ensembles zu einem einzigen großen Whoaaaa! Ein Comic in Sound, ein wunderbares Dröhnen und Scheppern, die reinste Medizin. Gebot numero 5.) Du sollst Ian Parton mindestens einmal am Tag auflegen!