Shlomo

Dark Red

True Panther/Beggars/Indigo 3.04.2015

Pure Verzweiflung und Verwirrung in Sound. Henry Laufer amalgamiert R’n’B, Industrial und Spritzer von Metal in einer abstrakten Dunkelmusik.

Henry Laufer hat sein neues Album DARK RED gleich eingeordnet, es klänge, „als ob Boards Of Canada auf Burzum und Styx treffen“. Burzum ist das Black-Metal- und Ambient-Projekt des rechtsextremen Norwegers Varg Vikernes, der wegen Mordes und Kirchenbrandstiftungen eine mehrjährige Haftstrafe verbüßte.

Warum Laufer gerade den Metal-Rassisten Vikernes ins Feld führen muss, bleibt unverständlich. Burzum bedeutet in der Tolkien-Sprache Dunkelheit, und der 25-jährige Produzent und Remixer aus Los Angeles hat für sein zweites Shlohmo-Album diese Sprache der Dunkelheit in einen elektronischen Kontext überführt und gibt nun Stück für Stück Verfeinerungen heraus.

Wenn diese Tracks auch R’n’B- oder Industrial-Referenzen aufweisen, sie widerstreben in ihrer Abstraktion einer Einordnung, und bleiben auf ihre Art formschön. „Momente der puren Verzweiflung und Verwirrung“ hat der Künstler auf seinem Werk ausgemacht, wir wollen dem nicht widersprechen, aber auf die Gefahr hinweisen, dass diese avancierte Finstermusik den Hörer voller Glücksgefühle zurücklässt.