Bob Moses

Days Gone By

Domino/GoodToGo VÖ: 18. September 2015

Auch auf ihrem ersten richtigen Album präsentieren sich die beiden Kanadier als eingefleischte Anhänger der House-Leichtigkeit.

Sie können es kaum mehr erwarten. Tom Howie und Jimmy Vallance, die beiden Männer hinter Bob Moses, die sich erstaunlicherweise nicht nach dem gleichnamigen US-Jazz-Drummer benannt haben, sind bereit. „You gotta keep pushing it through“, erklären sie in „Like It Or Not“ laut und deutlich. Ihre Entschlossenheit geht allerdings nicht mit einer hörbaren Veränderung in der Musik einher.

Wenige Monate nach der Veröffentlichung von ALL IN ALL, dem Überblick über ihr bisheriges Schaffen, inkl. des Ibiza-Sommerhits „All I Want“ sowie des Bobby-Bland-Covers „I Ain’t Gonna Be The First To Cry“, verharren Howie und Vallance auch mit ihrem ers­ten in einem Zug durchproduzierten Album bei diesem fast schon provozierend grundentspannten House-Sound, der in diesem Genre wahrlich nicht den Regelfall darstellt. Um zu erklären, was sich hier abspielt, muss man sich vergegenwärtigen, was die Engländer von The Beloved in den frühen 90er-Jahren auf ihren Alben Happiness und Conscience angeboten hatten.

Wir haben es alle noch im Ohr: „Let’s come together, right now, oh yeah, in sweet harmony.“ Bei Bob Moses taucht diese Mischung aus melodischer Leichtigkeit und freundlicher Grundeinstellung auch auf, besonders in „Before I Fall“ und „Too Much Is Never Enough“. In „Tearing Me Up“ werden sie für ihre Verhältnisse mit einer treibenden Bassline und stärkerer Pop-Ausrichtung richtiggehend offensiv. Generell gilt bei ihnen aber: Bloß nicht zu sehr auffallen!

Einerseits verdient so eine konsequente Haltung Bewunderung, aber für ihr nächstes Album dürfen sie sich ruhig mehr Gedanken darüber machen, wie sie ihr Konzept variieren können.