Charlie Hilton

Palana

Captured Tracks/Cargo VÖ: 22. Januar 2016

Entrückter Valium-Pop, der die 80er, Dalí und Tame Impala miteinander verbindet.

Langgezogene Vokale – das scheint Charlie Hilton ganz besonders zu mögen. Auf ihrem Solo-Debüt setzt die Sängerin der Dreampop-Hipster Blouse ihren entrückten Gesang über eine ebenso unwirklich wirkende, wie eindringliche Musik. Alles auf PALANA klingt so wahnsinnig abstrus – als spiele man „Strawberry Fields Forever“ der Beatles auf 78 rpm und rückwärts.

Die Streicher in „Funny Anyway“ und das Saxophon in „Snow“ wiederum zerlaufen wie Dalis Uhren. PALANA, betitelt nach dem Namen, den Hilton vom Guru ihrer Eltern erhalten hat, erscheint wie ein vertonter Tranquilizer-Trip. Die Musik betäubt und bringt den Hörer völlig aus der Spur. Auch der seicht-poppige 80s-Kitsch-Track „Pony“ kann am Gesamteindruck des Werks nichts mehr ändern.

In „Why“ bringt Hilton dann auch noch die Helden der zeitgenössischen Psychedelia unter: Tame Impalas Einfluss auf den dröhnenden Bass-Synth und das völlig verhuschte Schlagzeug passen vollkommen in das wattebäuschige Klangbild dieser einer Valium-Tablette gleichkommenden Pop-Platte.