Drowners

On Desire

Frenchkiss

Das zweite Album der Briten fasst routiniert den Gitarrenrock der Spätachtziger- bis Frühnuller-Jahre zusammen.

„How could you say a thing like that?“ Matt Hitt fleht’s heraus in „Cruel Ways“, um kurz später nachzuschieben: „You laugh, but there’s no joke.“ Dazu dengelt die Gitarre auf einem routinierten Midtempo-Bett, um ab und an im Twang zu verhallen und später Streichersynthies Platz zu machen. Ein Ohrwurm, ohne Frage. Und einer, der interessante Referenzfelder aufwirft. Wo Drowners auf ihrem Debüt vor gut zwei Jahren bei Suede und den Smiths genau hinschauten, klingen sie nun geringfügig gegenwärtiger. Als wären die längst vergessenen Marion so oft sitzengeblieben, dass sie zunächst mit den Strokes und dann mit der Class of 2005 die Schulbank gedrückt hätten.

Im weiteren Verlauf bestätigt sich dieser Eindruck. Routinierter als früher besetzen Drowners jetzt nicht nur einen Stil, sondern ganze Epochen. Das geht manchmal gut auf, etwa in „Dreams Don’t Count“ das von schattigen Psychedelic-Patterns agil aus dem Kitsch gezogen wird oder im bassrumpelnden „Another Go“. An anderer Stelle bleibt das alte Drowners-Problem: Man erkennt die Einflüsse hier stets genau, die Eigenleistung dagegen erschöpft sich bisweilen – nun, nie im Plagiat, aber wohl im soliden (Kunst-)Handwerk. Das wiederum hat bekanntermaßen goldenen Boden, deshalb: