Album der Woche

Goat

Requiem

Rocket Recordings/Cargo

Nichts zu meckern: Zum dritten Mal toben sich Goat gekonnt zwischen Psychedelic Rock und Weltmusik aus.

Man kann die Konsequenz und den universalen Anspruch, mit dem die schwedische Formation Goat an ihrem eigenen Mythos werkelt, durchaus amüsant, obskur, vielleicht auch ein wenig bemüht finden. Angesichts einer Band, die ihre Alben WORLD MUSIC oder COMMUNE nennt, die vorgibt, aus einem 500-Seelen-Dorf namens Korpilombolo, Ecke nördlicher Polarkreis, zu stammen, und deren stets maskierte Mitglieder kein Fitzelchen ihrer Identität enthüllen, wäre das völlig okay. Doch da ist eben auch noch diese stark perkussiv geprägte Musik, die Goat am liebsten als Querschnitt aus westlichen (Psychedelic Rock!) und afrikanischen (Afro Beat!) Musiktraditionen gewinnen.

Auf REQUIEM, ihrem dritten Album, gelingt ihnen das nun mit der gleichen Meisterschaft wie schon auf den beiden Vorgängern, was sich vor allem an den gewohnt tanzbaren und hypnotischen Grooves zeigt, die diesmal noch variabler ausfallen: Von leicht windschiefen Andenflöten-Gebläse („Union Of Sun And Moon“) über erhaben fließende Repetitions-Psychedelia („Goatband“) bis hin zu westafrikanisch synkopierten („Trouble In The Streets“) oder arabesk verschnörkelten Gitarren („Goatfuzz“) sowie recht unverhohlenen Jefferson-Airplane-Pastiches („Alarms“) ertönt auf REQUIEM so ziemlich alles, was einen Richtung Tanz und Transzendenz zu schicken vermag. Bleibt zu hoffen, dass es sich beim Albumtitel nicht um einen Abgesang auf die eigene Sache handelt.