Hush Moss

It Takes A Lot

Average Negative

Vorsicht, diese lasziven Tropical-Lounge-Disco-Grooves steigern die Libido.

Cocktails schlürfen, Zöpfe flechten, sanft bumsen – kann man alles prima machen, während man die Musik von Hush Moss hört. Denn Eden Leshem, der hinter dem Projekt steckt, zieht mit seiner Band alle Register: Ein immer wiederkehrendes Saxofon, Sundowner-Gitarrenmelodien und cremige 70er-Jahre-Bassläufe sind die Essenzen, von denen Hush Moss am liebsten zu naschen scheint.

Die Songs auf dem hemmungslos in Nostalgie schwelgenden Debütalbum des Wahlberliners, der ursprünglich aus Israel kommt, säuseln so sinnlich, wie es sonst nur drittklassige Hobbyschauspieler in alten Soft-Pornos tun. Dass das selbstverständlich alles auch ein bisschen ironisch gemeint ist, das merkt man spätestens, wenn man sich das Musikvideo zur ersten Single „It Takes A Lot“ ansieht. Darin streifen zwei Männer mit übergezogenen Wrestlingmasken durch Berlin, krabbeln verliebt am Flussufer entlang, tänzeln über Verkehrsinseln, skaten am stillgelegten Flughafen.

Von verstörend bis voll süß: In diesem Video ist alles drin. Ähnliches gilt für das gleichnamige Album, das sich wie ein perfekter Liebhaber, mal temperamentvoll, mal zärtlich, ans Ohr schmiegt.