Mike & The Melvins

Three Men And A Baby

Sub Pop/Cargo

1999 liegen geblieben, heute nun endlich raus: Die Gaga-Seite des Alternative Rock.

Mike heißt mit Nachnamen Kunka und spielte in den 90ern einen sehr tief hängenden Krachbass bei der Band godheadSilo. Leute, die amerikanischen Rock sehr dunkel, langsam und krachend mögen, schätzen diese Gruppe. Als sich die Band auflöste und Kunka Trost benötigte, ging er zusammen mit den Melvins auf Tour. Gemeinsam wurden ein paar Ideen für Songs entwickelt, später sogar ein ganzes Album. Sub Pop sagte als Label zu, doch dann passierte seltsamerweise nichts mehr.

Erst heute, 16 Jahre später, liegt die Platte nun vor. THREE MEN AND A BABY ist also ein Relikt aus den späten 90ern, nur ein paar wenige Korrekturen wurden kurz vor der Veröffentlichung noch eingearbeitet. Entsprechend durchgeknallt klingt das Album an einigen Stellen. Das, was man damals Alternative Rock nannte, gönnte sich an den Rändern erstaunliche Freiheiten. Man darf nie vergessen: Die Butthole Surfers besaßen damals einen Major-Vertrag.

Zwischen Musik-Dadaismus, Heavy und Stoner-Rock, Doom-Anleihen, Zappa-Quatsch und Black-­Metal-Spielereien passiert auf THREE MEN AND A BABY eine ganze Menge. Wer die Rückkehr von Faith No More im vergangenen Jahr als arg langweilig empfand, bekommt hier das richtige Futter.