Sam Coomes

Bugger Me

Domino/GoodToGo

Orgel-Indie vom US-Querkopf.

Sam Coomes ist eine dieser US-Indie-Persönlichkeiten, denen man ständig begegnet, wenn man nur genug darauf achtet. Als Teil der 1993 in Portland, Oregon gegründeten Quasi veröffent­lichte er eigene Platten, als Musiker zu hören ist er auf Alben von Built To Spill und den Go-Betweens, von Sleater-Kinney und Elliott Smith. Dass Coomes zudem enger Bekannter des Totalaußenseiters Jandek ist, zeigt sein Herz für Musik abseits aller Hörgewohnheiten.

BUGGER ME, sein erstes Soloalbum, fügt nun alle Erfahrungen zusammen. Eine Pop-Platte, irgendwie. Aber gemacht für Leute, die gar nicht verstehen können, warum Wes-Anderson-Filme nicht das gleiche Box-Office-Ergebnis einfahren wie die ganzen Superhelden-Kaspereien. Zentrale Instrumente der Platte sind die analogen Orgeln, die Coomes schon bei Quasi als Trademark genutzt hat. Die Dinger geben auch den Rhythmus vor, was den Songs eine gewisse Fluffigkeit verleiht.

Weil Coomes gerne mit viel Hall aus dem Abseits singt, klingen viele Songs auf BUGGER ME nach einer Heimorgel-Version von Guided By Voices. Nur, dass Coomes die Stücke nicht nach zwei Minuten einfach abbricht, sondern bis auf das Vierfache ausdehnt. Bester Moment: Die Ballade „Fordana“, die man sich in einer aufgeblasenen Prog-Version auch von Yes vorstellen könnte.