Shearwater

Jet Plane And Oxbow

Sub Pop/Cargo VÖ: 22. Januar 2016

Nerd-Pop: Vogelkundler Jonathan Meiburg unterbricht seine Forschungsarbeiten im Dschungel.

Der 39-jährige Jonathan Meiburg ist nicht einfach ein Naturbursche oder ein Liebhaber von Vögeln. Seine Obsession geht so weit, dass er Forschungsreisen in die exotischsten und entlegensten Länder der Welt unternimmt und sich wochenlang in Regenwäldern auf die Pirsch begibt. Darüber schreibt er inzwischen Bücher, hält Vorträge und gilt als Koryphäe für den rotkehligen Schopfkarakara.

Zwischendurch macht er noch Musik und legt mit JET PLANE AND OXBOW bereits sein zehntes Studio-Epos seit 2001 vor. Ein zwiespältiges Werk zwischen toll und schlimm. Der Ex-Keyboarder von Okkervil River serviert Breitwandsound mit viel Raum und Luft. Außerdem komponiert er mitunter richtig tolle Stücke – wie den New Wave-Pop von „A Long Time Away“, den psychedelischen 60s-Trip „Filaments“ oder die kantige Indie-Nummer „Glass Bones“. Dabei gilt: Je rockiger Meiburg ist, desto besser. Ein Eindruck, den er allerdings mit unbeholfenen Vorstößen in Electronica („Quiet Americans“), banalem Pop („Pale Kings“) und Runrig-mäßigen Hymnen auf die amerikanische Artenvielfalt („Wildlife In America“) relativiert.