Starwalker

Starwalker

Prototyp Recording/Alive

Bis es ohrwurmt: Dreamy SoftpopSongs aus schönsten 70s-Fantasien.

Alben aus der Grauzone des Zwischendurch und Mittendrin sind ja längst Tages­geschäft. Dabei handelt es sich in der Regel keineswegs um unterbeschäftigte oder mehr oder weniger aus ihrer Band herausgemobbte Musiker, die sich zusammentun, um ihr Selbstbewusstsein wieder ein Stück aufzurichten. Jean-Benoît Dunckel hatte den Klassiker Air 2014 mit MUSIC FOR MUSEUM wieder ins Gespräch gebracht und Barði Jóhannsson mit seiner Bang Gang 2015 THE ­WOLVES ARE WHISPERING veröffentlicht, zwei, nun ja, nicht gerade essen­zielle Werke. Zwischendurch und mittendrin suchten und fanden sie Zeit für ein gemeinsames Projekt, in dem hart an der Neudefinition dessen gearbeitet wird, was wir einmal Softpop nannten.

Das Debüt von Sky-, äh, Starwalker beginnt mit einem leicht angefunkten Song namens „Holidays“, dessen Refrain von einem isländischen Kinder­chor bestritten wird, der fünf Tracks später in der Traumschleife „Come And Stay“ noch einmal auftaucht. Es ist eine weiche und etwas wunderliche Klangwelt, in die Dunckel und Jóhannsson uns Stück für Stück entführen. Star­walker swingen, singen und sumsen, bis es irgend­wie ohrwurmt. Das hat was – über weite Strecken des Albums spielen sie ihre 70s-Fantasien unangestrengt in leicht wogende Synthiesounds ein, ab und an breiten sie Instrumentalideen im Air-Stil aus. Mitunter kreucht dieser retrofuturistische Pop aber auch etwas selbstverliebt durch den Raum.