Stealing Sheep

Not Real

Heavenly/[PIAS] Cooperative/RTD 10.04.2015

Das zweite Album der Folk-Frauen aus Liverpool.

Das sogenannte Freak-Folk-Revival war schon mehr als ein halbes Jahrzehnt vorbei, als Stealing Sheep 2012 mit ihrem Debütalbum INTO THE DIAMOND SUN ankamen. Eine zu lange Zeit, als dass man dem Trio aus Liverpool unlautere Absichten als Trittbrettfahrer unterstellen konnte. Die Songs waren zu gut und die Aura um Becky Hawley, Emily Lansley und Lucy Mercer zu mysteriös als dass Stealing Sheep nicht aus sich heraus ein Ereignis gewesen wären.

Brit Folk – psychedelisch angehaucht, mit einer gewissen Weirdness ausgestattet –, der seine Fühler manchmal Richtung 60er-Jahre ausstreckte. Auf dem zweiten Album NOT REAL gibt es weniger Gitarren, mehr analoge Synthesizer, eine kleine Blasmusik und nach unseren Beobachtungen noch genügend Absonderlichkeiten und Verrücktheiten. Jede noch so kleine Arrangement-Idee sitzt auf dem Punkt, alles ist an seiner Stelle.

Stealing Sheep haben mit ihrem zweiten Album keinen Klon ihres Debüts gemacht, wofür sie Gott segnen möge, sie beherrschen die Kunst, aus einer Sache, die längst over ist, etwas Neues entstehen zu lassen. Das nennt man dann musikalische Evolution.