The Besnard Lakes

A Coliseum Complex Museum

Jagjaguwar/Cargo VÖ: 22. Januar 2016

Rockmusik in Zeiten ihrer Musealisierung – unter diesen Umständen ist den Kanadiern ein kraftvolles Album von eleganter Statur gelungen.

Gitarrenwände, Chöre, Hallräume, die die Musik einladen, sich auszubreiten. Eine Plauze hat sie deshalb noch nicht, aber man darf sich das, was die Kanadier hier auf ihrem fünften Album so anbieten, als ein großes Kunsthaus vorstellen, in dem die Songs durch die Flure fluten.

Die Band fährt auf dem Strom und singt die Hits, die 3 000 Lichtjahre zurückliegen. Oder waren das doch wieder nur die nimmermüden Sixties? Ein Stück Rock’n’Roll-Pflege ist das hier, verträumt und zupackend und kraftvoll im selben Moment, immer von eleganter Statur. Maximum Volume, muss man laut hören. Und wer einen Song wie „Golden Lion“ schreiben kann, dem soll doch unser Ohr gehören, Jace Lasek (Gesang, Gitarre) und Olga Goreas (Gesang, Bass) sind die Macher hinter diesen Hymnen und rauschenden Gitarrengospeltracks.

Sie sind die Kuratoren eines Museums­parcours’, der uns an das erinnern darf, was Rockmusik einmal war: groß und scheinbar grenzenlos. Jetzt praktischerweise auf einem Tonträger.