The Very Best

Makes A King

MoshiMoshi/[PIAS] Coop/Rough Trade 3.04.2015

Ein elaboriertes Afro-Elektro-Pop-Crossover, das hinter seinen Ambitionen zurückbleibt.

Malawi ist ein Staat in Südostafrika, auf der Landkarte des globalen Pop ein kaum beschriebenes Blatt, scheinbar unberührt von den Erkundungszügen der angloamerikanischen Prominenz, die von Nigeria und Mali im Westen bis zu Südafrika an der Spitze des Kontinents ihre Spuren hinterlassen hat. Als das Londoner DJ-Duo Radioclit mit Esau Mwamwaya aus Malawi 2009 ein erstes Album unter dem Namen The Very Best veröffentlichte, kam das einem Sprung in beinahe unbekanntes Terrain gleich.

THE WARM HEART OF AFRICA schenkte dem Dance-Publikum ein Fenster in die lokale Folklore und der Worldmusic-Gemeinde ein Album voller Beat-Updates. Für MAKES A KING nahm Johan Hugo von Radioclit bereits 2013 mit Mwamwaya in der malawischen Hauptstadt Lilongwe Demos auf, Chöre und Musiker aus der Umgebung sind zu hören, die Band Jerere singt A cappella („Bilimankhwe“), der senegalesische Superstar Baaba Maal schnurrt ein paar Zeilen über tribalen Bombast.

House-Grooves, Pop-Hymnen und ein Auftritt von Chris Baio (Vampire Weekend) am Bass – was sich nach Album-Sticker-verdächtiger Zusammenarbeit anhört, ist durchaus der Versuch, regionale Musiktraditionen in einen elaborierten Pop-und Elektronik-Kontext zu stellen. Ein interkulturelles Musterstück, das stellenweise aber hinter seinen Ambitionen zurückbleibt.