Throws waren mal zwei Drittel der englischen Band Tunng, die seit 2003 die Art spinnerter Synthese aus Folk und Elektronik machen, die für Indiepartys zu experimentell war. Drei Jahre sind seit Tunngs fünftem Album, TURBINES, vergangen, genügend Zeit für die beiden Gründungsmitglieder Mike Lindsay und Sam Gen­ders, um ihr neues Projekt ­Throws in Angriff zu nehmen.

Aufgenommen haben die beiden das gleichnamige Debüt in Lindsays Studio in Reyk­javík. Der Gefahr, wie ein Abklatsch ihrer vorherigen Band zu klingen, setzen sich Throws glücklicherweise nicht aus. Zwar gibt es mit Songs wie „Silence In Between“ und „Sun Gun“ immer noch folkartige Balladen mit Instrumentierung eines isländischen Streichorchesters. Throws verlassen sich insgesamt aber nicht auf die bewährte Tunng-Linie: auf die Vermengung von Folk und Elek­tronik, sondern wagen sich an Pop heran, der sowohl gitarren- und streicherlastig als auch elektronisch daherkommt.

Neben einem Überschuss an Synthies und Vampire-Weekend-Riffs („Learn Something“) gibt es auch Spoken-Word-Parts („Under The Ice“). Diese verschiedenen Elemente verschwimmen auf den zehn Stücken des Albums zu einem so komplexen wie gefälligen Gesamtwerk.