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50 SOLOALBEN: Vom Klassiker zum Geheimtipp


Von Brittany Howard bis Beyoncé: Wir werfen einen Blick auf 50 bemerkenswerte Soloalben.

Damon Locks And The Black Monument Ensemble
WHERE FUTURE UNFOLDS
2019

Damon Locks hat Spuren hinterlassen als Grafiker, Videokünstler, Beatmaker, Multiinstrumentalist, Musikverleger und Lehrer in einem Hochsicherheitsgefängnis. Und mehr als ein Vierteljahrhundert war er der Sänger in experimentellen Rockbands, unter dem Radar blieb er in Reihen der guten Funkdub-Frickler Eternals. Die Aufnahmen zu WHERE FUTURE UNFOLDS begann er als Solo-Projekt mit Sequencer und Drum Machine, Locks verwandelte sie mit dem Black Monument Ensemble im Chicagoer „Garfield Park Botanical Conservatory“ in eine rauschhafte Afrojazzmesse. Samples aus Reden von Civil-Rights-Aktivisten fliegen in diese hymnischen Aufbruchsmusiken, sie waren eine eindrucksvolle Vorschau auf die spirituelle Auseinandersetzung von Künstlern mit der Agenda von Black Lives Matter 2020. (Frank Sawatzki)

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Britanny Howard
JAIME
2019

„Don’t question my state of mind, I’m doing wonderful“, singt Brittany Howard im super entspannten „Stay High“ und bringt es damit auf den Punkt: Auf diesem Solodebüt hören wir die US-Singer/Songwriterin auf dem Höhepunkt ihres Könnens. Äußerst prägnant setzt sie ihre Überstimme ein, die wir sonst als die der Alabama Shakes kennen. Mal als einen Zeigefinger, der sich in den von den Seventies angehauchten psychedelischen Stücken immer wieder erhebt, mal als komplett einlullendes Organ im balladeskeren Soul-Part der Platte. Aber auch inhaltlich geht sie auf die gesellschaftlichen Missstände geradewegs zu. Howard erzählt vom Rassismus in Alabama und von ihrem Blick auf Gott und Politik – um dann wieder den Kreis mit extrem persönlichen Geschichten zu schließen. Das Meisterstück des Albums: „Goat Head“. (Hella Wittenberg)