Jib Kidder

Teaspoon To The Ocean

Weird World/Domino/Good To Go

Homerecordeter Sensibel-Indie für Menschen, die gern unterschiedliche Socken tragen.

Ein Traum ist nicht einfach irgendwann vorbei. Er bleibt auf die eine oder andere Weise bestehen. So heißt es auf dem Beipackzettel dieses Albums. Sean Schuster-Craig lebt nach dieser Auffassung, sieht Menschen als Illusionen, und seine Musik, die er unter dem Namen Jib Kidder veröffentlicht, weist in eine ähnlich traumartige Richtung. Wie in einem ewigen Loop kreisen Disharmonien und Schuster-Craigs zärtelnde Fluffi-Stimme auf TEASPOON TO THE OCEAN um ihren ganz eigenen Planeten.

Betrachtet man allein den Übergang von „In Between“ zu „Appetites“: Fast könnte man das Gefühl bekommen, bei diesem Musiker würde alles rückwärts laufen. Nur zu gern wüsste man, woher diese One-Man-Show ihre Ideen nimmt. Das, was links und rechts neben ihm musikalisch passiert, interessiert Sean Schuster-Craig nicht. Er scheint vollkommen auf sich bezogen zu sein. Die Außenwelt ist ihm viel zu viel. Und doch schwillt an mancher Stelle der Pop-Appeal dieses Wohnzimmer-Indies so stark an („Dozens“), dass Jib Kidder glatt ein Fall für den ersten Rock-Samstag im Monat in der halbleeren Großraumdisko sein könnte.