6.000 Fans stürmen „Maxton Hall“-Drehort: Schloss muss schließen
Das baufällige Schloss Marienburg sollte im Advent öffnen – doch 6.000 „Maxton Hall“-Fans sprengten alle Grenzen. Jetzt bleibt die Kultstätte geschlossen.
Das Schloss Marienburg in der Nähe von Hannover zählt zu den Drehorten der Drama-Serie „Maxton Hall“. Eine geplante Adventseröffnung wurde nun aufgrund von massivem Fan-Aufkommen abgesagt – die Überschreitung der möglichen Kapazitäten sorge für ein Sicherheitsrisiko.
Fan-Ansturm trotz Renovierungsarbeiten
Der ursprüngliche Plan sah vor, die marode Aufnahme-Location der Serie an zwei Wochenenden im Advent für Besucher:innen zugänglich zu machen. Die Verantwortlichen des Schlosses im Süden von Hannover unterschätzten dabei allerdings die Wirkung, die die Prime-Video-Serie „Maxton Hall“ auf eine vorwiegend junge Zuschauer:innenschaft hatte. Die Folge: Eine geplante Öffnung des baufälligen Anwesens musste abgesagt werden. Eine voriges Aufschließen der Schloss-Türen führte dazu, dass tausende Fans die Location stürmten – die Veranstaltenden sprachen im Nachhinein von einem Sicherheitsrisiko für Mensch und Anwesen.
Vor einiger Zeit veranlasste die Region Hannover als Bauaufsichtsbehörde eine Sperrung der Innenräume. Zuvor war in der Dachkonstruktion Hausschwamm entdeckt worden. Die Bauaufsicht erteilte für die Drehtage von „Maxton Hall“ nach Angaben der Stiftung eine Sondergenehmigung. Die Sanierungsarbeit des Anwesens wird voraussichtlich noch bis ins Jahr 2030 andauern, wie „Spiegel Panorama“ berichtete.
Besucher:innenansturm: 6.000 Fans statt der 400 Gäst:innen
Am Wochenende des 22. und 23. November wurden die Pforten der Residenz – die derzeit eigentlich wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist – schon mal für zwei Tage geöffnet. Anlass dafür war der Start der zweiten Staffel – Fans der Hauptdarsteller:innen Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten) und James Beaufort (Damian Hardung) stürmten zu Tausenden in die Location. Statt der erwartenden 400 Gäst:innen, wurde die Venue von 6.000 Anhänger:innen der Serie überrannt. Vorstand der Stiftung, Mario Mathias Ohle, erklärte gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“: „In diesem Maße hatten wir das nicht vorhergesehen“. Da die Sicherheit für Besucher:innen und das Anwesen mit so einem Andrang nicht gewährleistet werden kann, entschloss man sich nach gemachter Erfahrung dagegen.
Hype auf Referenzen von Prominenten allgegenwärtig
Bereits im Oktober sorgten die Swifties – Fans der Sängerin und Songwriterin Taylor Swift – für einen Besucher:innenansturm im Wiesbadener Museum. Grund dafür war eine Referenz zu einem bekannten Gemälde der Künstlerin im Musikvideo „The Fate of Ophelia“.
ME-Autorin Katharina Moser schrieb darüber: „Diese Bildreferenz hat dem Hessischen Landesmuseum in Wiesbaden einen unerwarteten Besucherandrang beschert: Am vergangenen Wochenende (11. und 12. Oktober) verzeichnete das Haus Hunderte zusätzliche Gäste. Der Grund: ein Jugendstilgemälde mit Ophelia, der Geliebten Hamlets aus Shakespeares gleichnamigem Werk, das dort ausgestellt ist. Es wurde zum Ziel zahlloser Swifties, die in dem Werk die Ophelia aus Swifts Musikvideo wiederzuerkennen glauben.“



