Amy Winehouse: Prozess um 836.000 Euro gegen engste Vertraute

Mitch Winehouse wirft Freundinnen vor, 150 Gegenstände seiner Tochter unrechtmäßig versteigert zu haben. Jetzt fordert er 836.000 Euro.

Der Vater von Amy Winehouse ist vor dem High Court in London gegen zwei ihrer engsten Freundinnen angetreten, Naomi Perry und Catriona Gourlay. Der 75-Jährige wirft den beiden Frauen vor, persönliche Gegenstände der Sängerin unrechtmäßig veräußert zu haben, und fordert nun umgerechnet rund 836.000 Euro zurück.

Persönliche Stücke von Amy Winehouse

Konkret geht es laut „Daily Mail“ um 150 persönliche Gegenstände der Verstorbenen, die 2021 bei Julien’s Auctions in Los Angeles versteigert wurden. Unter anderem soll es um ein seidenes Minikleid gehen, welches die Sängerin bei ihrem letzten Auftritt in Belgrad trug. Im Jahr 2023 sollen dann weitere Gegenstände veräußert worden sein. Mitch Winehouse tritt als Testamentsvollstrecker des Nachlasses auf und will laut seines Lagers das geforderte Geld der „Amy Winehouse Foundation“ zukommen lassen.

Gegensätzliche Darstellungen vor Gericht

Die Anwälte der jeweiligen Lager zeichnen unterschiedliche Bilder vor Gericht. Henry Legge, der Winehouses Vater vertritt, erklärte laut „Mirror“, dass die beiden Freundinnen verschwiegen hätten, zahlreiche Posten im Katalog als ihre eigenen angemeldet zu haben, um so den Erlös zu behalten. Zudem zitierte Mirror“ eine Textnachricht zwischen Naomi Perry und Auktionator Darren Julien, in dieser heißt es: „Letztes Kleid ist für 162.000 Euro weggegangen. Ich denke, Mitch glaubt, ihm gehört dieses Kleid.“ Das Belgrad-Kleid war für 208.000 Euro versteigert worden. Naomi Perry reagierte darauf: „Das zeigt nur, dass er über Amys Sachen nicht viel weiß.“

Im Jahr 2023 ging es zudem noch um blutbefleckte Ballettschuhe, welche die Sängerin im Jahr 2007 getragen hatte. Diese wurden für 3.400 Euro verkauft. Die beiden Freundinnen wiesen die Vorwürfe zurück und ließen dazu wissen, dass Amy Winehouse ihnen die Stücke geschenkt oder geliehen hatte und sie somit ein Recht hätten, diese zu verkaufen. Anwältin Beth Grossman verwies zudem laut „Mirror“ darauf, dass es sich um längst vergangene, private Situationen zwischen Freundinnen handle, zu denen nur wenige Dokumente existieren würden. Auch der ehemalige Taxifahrer äußerte sich im Zeugenstand: „Ich gehe davon aus, dass Amy ihnen, da sie sich so nahe standen, einige Dinge geschenkt hat, aber 150 Gegenstände – das kann ich einfach nicht glauben.“

Vater und Freundinnen blieben nach Tod in Kontakt

Amy Winehouse starb im Jahr 2011 an einer Alkoholvergiftung. Ihr Vater Mitch Winehouse blieb nach ihrem Ableben mit ihren beiden engsten Freundinnen in Kontakt. Die beiden galten als enge Vertraute der Sängerin, Naomi Perry arbeitete zeitweise sogar als Stylistin der Verstorbenen. Die Familie ließ die enge Bindung der Frauen sogar auf dem Grabstein der Sängerin eingravieren. Nun scheint es mit dem guten Kontakt allerdings vorbei zu sein.