Mitten im neuen Amy-Winehouse-Biopic „Back in Black“ ist sie plötzlich zu sehen: eine riesige Zahnlücke im Schneidezahnbereich rechts. Erklärt wurde der Zahnausfall nicht – er war plötzlich da. Darstellerin Marisa Abela zeigt ihr (künstliches) Gebiss in dem Film ohne jede Scham, so, wie die echte Amy Winehouse es im wahren Leben tat.

Aber wie ist die Zahnlücke entstanden? Nicht, wie man denken könnte, durch eine Prügelei. Auch nicht als Ergebnis ihres Konsums harter Drogen. Und doch hing ihr Lebenswandel mit der schlechten „Dentalpräsentation“ zusammen.

Nach der Trennung von ihrem Ex-Freund Alex Jones-Donnelly sah man Winehouse ab 2007 oft mit ihrer Trinkerkollegin Kelly Osbourne, der Tochter von Ozzy, durch die Stadt ziehen. Zunächst wurde gemunkelt, dass die Zahnfehlstellung auf eine ihrer häufigen Alkoholexzesse zurückzuführen sei.

In einem Interview mit Mtv.com erklärte Amy 2008 jedoch, dass die Wahrheit eher langweilig ist. Sie sagte: „Mein Zahn wurde ausgeschlagen, das ist wahr“.

Endgegner Eiswürfel

Aber ausgeschlagen nicht von einem Menschen. „Ich habe auf einen Eiswürfel gebissen und gefühlt, wie er sich gelöst hat. Ich saß mit meinem Freund zusammen und sagte ihm, dass er ihn rausziehen müsse, weil er irgendwann rauskommen würde und es schrecklich und blutig wäre.“ Und: „Er wollte ihn nicht herausziehen, also musste ich es selbst tun.“

Mit dem Zahnverlust ging Winehouse jedoch souverän um. Sie hatte es nicht eilig, das Gebiss auffüllen zu lassen, und zog es stattdessen vor, mit ihrem damaligen Verlobten Blake Fielder-Civil und ihrer neuen Freundin Kate Moss auf der New Yorker Launch-Party für ihre Modelinie abzuhängen.

Amys Zahnlosigkeit hat ihrem wachsenden Erfolg in den USA nichts anhaben können: Vier Grammys gab es 2007 für „Back in Black“. Und im September des Jahres begann sie eine  Nordamerika-Tournee. Zum Zeitpunkt ihres frühen Todes 2011 mit 27 Jahren hatte sie sich einen neuen Zahn einsetzen lassen.