Alicia Keys über prominente Kollegen, Coverversionen und die Lust auf Veränderungen


Du bist schon seit Wochen in den Staaten auf Tour, anschließend geht es sofort weiter nach Europa – fühlst du dich momentan nicht ausgebrannt?

Gar nicht. Ich habe zwar etliche Shows am Stück bestritten, aber ich liebe das, was ich tue – das ist meine Welt.

Für die Bühne arrangierst du deine Songs gerne mal um …

Wenn man eine Show konzipiert, ist es ganz natürlich, dass manches ein neues Gesicht bekommt, sich in eine andere Richtung entwickelt. Ich mag es, wenn Musik fließt, sich bewegt. Ich verändere mich ja auch.

Im Konzert spielst du einige Songs, die du nicht selbst geschrieben hast. Hast du diese Titel im Alleingang ausgesucht?

Größtenteils ja, aber ich habe auch einen hervorragenden Musical Director, der genau weiß, wo ich hin will, wenn es um das Live-Repertoire geht. Insofern ist es schon eine Art Teamwork.

Angeblich coverst du gelegentlich auch einen Titel von den Doors – stimmt das?

(lacht) Völlig richtig. Aber um rauszufinden welchen, musst du schon ins Konzert kommen. Ich wollte diesem Song einen etwas anderen Touch geben als er im Original hatte, was uns letztlich auch gelang. Nur: Da, wo wir endeten, wollte ich ursprünglich gar nicht hin. Aber meine Vorstellungen ließen sich einfach nicht realisieren, und so beließen wir es am Ende bei dieser Alternative, die so gar nicht geplant war.

Stellst du deine Setlist öfters um?

Korrekt. Manchmal, wenn ich auf die Bühne gehe, sage ich zu meinen Musikern; Wisst ihr was, lasst uns das heute mal so und so machen. Jede Show hat so ihre Eigenheiten, und das macht die ganze Geschichte spannend.

Wenn du dir für einen Gig einen Bühnenpartner aussuchen könntest – wer wäre das?

Keine Frage: Prince. Ich glaube, ich würde mich ganz still in eine Ecke verkrümeln und ihm nur zusehen. Er hat mich schon immer stark inspiriert, weil er nie davor zurückscheute, in ganz verschiedene musikalische Richtungen zu gehen, auch mal ganz alleine ohne Band performt hat. Jeder seiner Auftritte, die ich gesehen habe, hat mich von neuem begeistert. Und mein zweites Idol ist obwohl ich ihn nie spielen sah – Miles Davis, weil er so selbstvergessen in die Musik versinken konnte. Seine Fähigkeit zu bedingungsloser Hingabe hat mich stets tief berührt.