Eines der ungelösten Rätsel der jüngeren Musikgeschichte hat mit sechs [plus] Musikern aus Montreal zu tun: Mal heißen sie Arcade Fire. mal The Arcade Fire wie zum Beispiel auf dem Rücken dieser EP. die sieben Tracks der Band aus dem Jahr 2003 enthält. Wir nennen sie trotzdem Arcade Fire ohne „The“ und behaupten, daß sie auch für andere Rätsel gut sind, bei deren Lösung der Besuch eines der ekstatischen Konzerte der Kanadier auch nicht unbedingt weiterhilft: Was ist das für Musik? Die Kritiker lobten viel und hoch, als im April des Jahres das Arcade-Fire-Debütalbum fune-Ral erschien, waren aber dennoch ratlos. Ist das nun Folk oder Punk oder Indie-Rock oder sind das Hippie-Gesänge mit Handclaps? Wahrscheinlich von allem ein bißchen, vor allem aber in der richtigen Dosis und mit der richtigen Dosis an unsentimentaler, pathosfreier Romantik. Wahrscheinlich macht das auch den „Erfolg“ von Arcade Fire aus – das nicht Kategorisierbare wird in einer genormten, formatierten Popwelt per se zur Qualität. Die sieben Songs von Arcade Fire sind orchestrale, hymnische, ekstatische, verschachtelte Kompositionen, die trotz ihrere Komplexheit den ein oder anderen Hit abwerfen („No Cars Go“ , „Headlights Look Like Diamonds“). Und das ist die Stärke von Arcade Fire – aus Kopfzutaten Bauchund Herzmusik zu machen.

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