Black Flag – Osnabrück, Hyde Park


Angekündigt ist „Amerikas zur Zeit populärste und aktivste Live-Band der Punkszene“ Punk‘ Dann können die fünf unscheinbaren Typen auf der Bühne wohl nur zum technischen Personal gehören. Doch plötzlich brechen die vermeintlichen „Roadies“ los mit „My War“ Leider erwischen Black Flag einen Fehlstart. Der Gesang ist nicht zu hören, weil jemand ein Kabel gekappt hat Als der Schaden behoben ist, gibt es kein Erbarmen mehr. Eine gute Stunde tobt im Hyde Park ein Orkan, der das Gebäude in seinen Grundfesten erschüttert. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands ist das Inferno bei Black Flaq kein kalkuliertes Schauspiel, sondern eine faszinieren de Explosion musikalischer Energie Drummer Bill Stevenson ist erst seit wenigen Wochen dabei. Er schlag! sich durch die Stücke, als hätte er nie in einer anderen Band gespielt Zusammen mit Chuck Dukowskis besessenem Baß entsteht so der Rückhalt für die Exzesse auf zwei Gitarren, Greg Ginn und Dez Cadena sind zwar meistens schnell, aber nicht zu schnell Jeder Akkord, jedes Feback trifft den Zuhörer im Mark Die instrumentale Versiertheit von Black Flag ist (für Punkbands) erstaunlich, Sänger Henry Rollins macht den Auftritt unvergeßlich Während der Ansagen gebärdet er sich wie ein Raubtier im Käfig Sowie die ersten Töne eines Songs durch den Saal peitschen, beginnt sein Körper im Sperrfeuer der Instrumente zu zucken. Er spielt nicht den wilden Mann, er ist es.

Wer meint, vom Plattenstudium her auf das Ereignis vorbereitet zu sein, sieht seine kühnsten Erwartungen übertroffen. Ein Blaek-Flag-Stück vervielfacht live seine Durchschlagskraft, wie zum Beispiel die Hymne „Rise Above“, die Henry mit der ersten Reihe der Pogo-Sklaven im Wechsel singt Der vorläufige Schluß ist eine Killer-Version des Klassikers „Lome, Lome“, danach folgen noch einige Zugaben. War es nun Punk 9 oder Heavy Metal. Es war Black Flag.