Brainbox‘ John Schuursma: Es geht aufwärts mit der holländischen Pop-Musik!


Icb habe den Höret des Telefons in der Hand und drehe eine Nummer in Koediik ( Holland). Ob John Schuursma, Sologitarrist der Brainbox, zuhause ist? Draussen scheint die Sonne und der ^ind weht gerade genug, ¿um für eine angenehme Sommertemperatur zu sorgen. In meinem Büro dagegen ist es heiss und stickig. Daran kann auch die ländliche Stimme von John Schuursma, die ich plötzlich höre, nichts ändern. Ich denke noch schnell „Der hat’s besser als ich …. dort draussen in Koedijk“ und dann vertiefe ich mich ganz in das Geschehen um Brainbox …

Seid ihr zufrieden mit eurer neuen Single „Virgin“?

Zum Teil schon, aber nicht hundertprozentig. Natürlich ist es schön, mal wieder einen Hiterfolg zu haben aber aut der anderen teite ist die Platte nicht gut gemixt worden. Meinet Meinung nach war die Erstaufnahme besser, als das Endresultat. Es ist natürlich schwierig, weil man selbst viel zu sehr mit drin steht, um schliesslich noch Abstand nehmen und die Sache aus einer weiteren Perspektive sehen zu können.

Eure zweite LP war bereits vor einem halben Jahr zur Hälfte fertig. Wie steht es jetzt damit?

Ja … eh … naja … die Arbeit ist auf die Dauer ein bisschen frustrierend aber das einzige, was ich dazu sagen kann, ist, dass die Platte immer noch zur Hälfte fertig ist. Wir haben unheimlich viel zu tun und verdammt wenig Zeit, die LP endlich zuende aufzunehmen. Selbstverständlich kommt die Platte noch irgendwann raus, aber wenn man siebenundzwanzig Mal im Monat auf der Bühne steht, bleibt kaum Zeit für andere Dinge. Nächsten Monat geht es bei uns allerdings etwas ruhiger zu, vielleicht kommen wir dann dazu …

Was sagst du zur Entwicklung der holländischen Pop-Musik?

Ich glaube, dass wir uns immer weiter nach oben bewegen. Wir haben jetzt die Chance, den Rückstand, den wir jahrelang hinter ausländischen Gruppen hatten, einzuholen. Im Ausland ereignet sich augenblicklich nicht mehr so viel, es scheint mir, als ob es dort jetzt ein bisschen stillsteht. Es kommen zur Zeit auch nicht viele Langspielplatten raus, die mir gefallen. Alle ganz nett, aber etwas besonderes ist nicht dabei. Vor einiger Zeit hab ich etwas von James Gang gehört, was ich ganz gut fand. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich heute zuhause nicht mehr so viele Platten drehe. Aber das ist in meiner Situation sicher ganz gut so. Denn die Gefahr ist, wenn man zuviel mit Musik konfrontiert wird, verliert man allmählich das Interesse daran. Ich glaube, ich werde mich mal auf dem Gebiet der modernen Klassik und der Volksmusik umhören.

Findest du es für das Image einer Gruppe gut, an bestimmten Bewegungen mitzuarbeiten (Pakistan, Vietnam, Griechenland…)?

Unbedingt! Wir beteiligen uns auch regelmäßig daran. Leider konnten wir bei der aktion „Popgruppen für Vietnam“, die vor einigen Monaten hier in Holland stattfand, nicht mitmachen, weil wir an diesem Abend vertraglich an eine andere Veranstaltung gebunden waren. Ich finde, dass derartige Aktionen mehr Wert haben, als sogenannte „Free Concerts“, obwohl wir auch die nicht vergessen.