Calexico: Köln, MTC


„UND JÄTZT, WIE GÄÄTS JÄTZT? IST SÄHR WARM HIER, odär?“, tönt es zwischen den Songs immer wieder von der Bühne.Joey Burns,Sänger und Multi-Instrumentalist von Calexico, hat heute garantiert Babbelwasser getrunken. Nach der Ponderosa-Bonanza-Yippie-Version von „The Ride Pt.2“ wieder: „Wie gääts hier jätzt wärm?“ Der Mann,der hauptberuflich zusammen mit seinem Kollegen John Convertino die Rhythmus-Fraktion bei Howe Gelbs derzeit stillgelegten Giant Sand bildet und seit Jahren zusammen mit Convertino diversen Nebenprojekten nachgeht, weiß die Situation zweifellos einzuschätzen. Denn wer drin ist im rappelvollen MTC, transpiriert intensiv vor sich hin. Gerade eben hatten Burns & Co. es noch angenehmer, da spielten Calexico vor der Tür der Halle einen Mini-Set: einfach so, in kompletter Tour-Besetzung. Mariachi-Trompeten, Geige, Standbaß und John Convertino am Pappkarton-Schlagzeug. Jetzt wird geschwitzt – und Burns erkundigt sich weiterhin nach dem Wohl seines Publikums. Ohne Scheu davor, sich eventuell zu wiederholen. „Gääts jätzt gut hier?“ Aber ja doch, selbstverständlich. Calexico haben gerade eine hinreißende Version von „Minas de Cobre“ gespielt, inklusive dieser Kolli) MTC schwer sehnsüchtigen Mariachi-Trompete, bevor Joey Burns wieder eleganter als jeder Conferencier durchs Programm führt.“Ick habe Marilyn Manson und Pavement gesähen. Ich spräcke gärnä Germlish.“ Aber auch in allerlei anderen Sprachen fühlt sich Burns ein bißchen zu Hause: „Mille grazie, gracias, dankäschään, John Convertino, Schlagzeuger supremo!“ Calexico haben dann noch viele andere Songs, hauptsächlich von ihrem großartigen Album „The Black Light“, gespielt. Alle im MTC haben weiterhin wie blöd transpiriert. Und Joey Burns war weiterhin sehr wißbegierig. Macht summa summarum: Ein phantastisches Konzert unter unerträglichen klimatischen Bedingungen. Aber, auch das ist klar: Keine einzige Schweißperle war umsonst. Und schon in Bälde soll der Laden eine neue Lüftung bekommen. Dann gääts noch besser.