„Der Druck lastete auf Julian“ – Produzent Gordon Raphael im exklusiven ME-Interview


Nachdem The Strokes im April zwei Wochen erfolglos mit dem Produzenten Nigel Godrich (Radiohead, Beck) gearbeitet hatten, holten sie im Sommer Gordon Raphael in den Kontrollraum zurück. Der junge Amerikaner, der derzeit mit seiner eigenen Band Crystal Radio in London an seiner Karriere feilt, hatte mit den Strokes bereits die ersten Demos und das Debüt aufgenommen.

Wann hast du erfahren, dass die Strokes im Studio zunächst Nigel Godrich den Vorzug geben wollten?

Als ich Weihnachten in New York war, hab ich Julian getroffen. Ich hab ihn gefragt, was mit der zweiten Platte los ist. nachdem ich so lange nichts von ihm gehört habe. Da hat er mir das mit Nigel erzählt. Ich war ein bisschen enttäuscht, aber Julian hat mir gesagt, dass er „so ein Gefühl“ hätte, dass sie am Ende doch wieder mit mir arbeiten würden.

Weder Albert noch Julian konnten mir überzeugend erklären, warum sie mit Godrich arbeiten wollten…

Das ist interessant – auch wenn ich selbst nie das Bedürfnis hatte, diese Frage zu stellen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder haben sie wirklich beschlossen.dass sie das Experiment wagen wollen, mit einem unglaublichen Produzenten nach neuen Möglichkeiten zu suchen, oder es war die Plattenfirma. RCA hat auch schon versucht, mir die erste Platte aus der Hand zu nehmen, um einen Mann einzuschleusen, den sie kennen und der einen bewährten Sound hat.

Trotzdem hast du damals und heute den Zuschlag bekommen …

Weil die Jungs schon mit mir gearbeitet haben, bevor sie gesigned waren. Die haben starke Verträge abgeschlossen – „Wir bringen euch die Musik und ihr könnt uns nichts vorschreiben. Kreative Freiheit.

Wie arbeitest du?

Ich bin selbst Musiker. Mir ist klar, dass du einer Band, die sich nicht selbst aufnehmen will, gut zuhören musst. Wenn ich nicht auch Musik machen würde, hätte ich vielleicht mehr einen „Ansatz“. So versuche ich einfach, die Energie einzufangen Wir tricksen so wenig wie möglich, damit die Band klar durchkommt.

Wie seid ihr mit dem enormen Druck fertig geworden?

Der lastete hauptsächlich auf Julian. Er war nonstop auf Tour, hat sich aber vorgenommen, Songs zu schreiben, die so viel besser sind, dass es die Leute auch merken. Das hat ihn enorm bedrückt. Der Rest war mein Job wir wollten unbedingt einen fantastischen Sound.