Der Manson und sein Modell


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on’t judge a book by its cover : Frank N. Furters berühmte Zeile in der Rocky Horror Picture Show mahnt bis heute, von transsylvanischem Aussehen nicht voreilig auf Talent und/oder Charakter zu schließen. So trat vor genau zwei Monaten der entschieden Furter-esque Schockrock-Clown Marilyn Manson erstmals mit Kunst an die Öffentlichkeit, die ihm nur wenige zugetraut hätten. Im Les Deux Cafe in Hollywood stellte er 50 Aquarelle aus, darunter48 Porträts, ein Kätzchen und ein brennendes Gebäude. Seine Arbeiten sind nicht nur eigenständig und provokant, auch der Technik gebührt Respekt: Zieht man in Betracht, dass Aquarell-Farben im G egensatz zu Öl keine Schlamperei dulden, da Fehler nicht kaschiert werden können, ist 50 eine beeindruckende Zahl. Auch wenn die Werke mit Preisen bis zu 55.000 Dollar („Die Deutsche Kämpferin“, ein Frauenkörper mit Hitlerkopf) nicht ganz billig sind, ein Besuch der Online-Galerie www.marilynmansonartworkonline.com lohnt sich. So findet sich hierunter „Originals“ auch „A daughter without a mother and a mother without a daughter“, für das der schröckliche Manson Aquarell-Farben mit Blut mischte. Ähnlich düstere Portraits finden sich auch unter der Rubrik „Painting“ auf www.bowieart.com, wobei der Duke Acryl hier mit Computer-Collagen kombiniert. Zu den teuersten Stücken zählen seine Fotos „Eye on Black“, „Eye on Blue“ und „Eye on Green“, die mit 4843,75 Dollar noch etwa 1400 Dollar teurer als die Gemälde auf Leinwand sind. Auch der Zappa-Genosse Don Vliet aka Captain Beefheart, der sechs Jahre in einem Wohnwagen in der Mojave-Wüste lebte, ist ein ambitionierter Maler. Zahlreiche seiner abstrakten und bisweilen naiven Stücke macht er unter www.beefheart.com/runpaint/picindex.htm online zugänglich. Gehässige Menschen behaupten, dass es ganz schlüssig ist, dass eine der ausführlichsten Web-Galerien von Paul Mc-Cartneys Werken auf der, nun, schlichten Seite www.siegen-wittgenstein.de/kultur/pmc/ zu finden ist. Ähnlich unterhaltsam ist auch das sicherlich gut besuchte virtuelle Museum der Malereien eines gewissen Ron Wood aus San Bernadino: www.bville. com/neighborhood/ron/gallery.html. Er genießt die Aufmerksamkeit, auch wenn sich die meisten Kunstliebhaber früher oder später Richtung http:// members.tripod.com/-CyberGallery/ronwoodartgallery_index.html verabschieden werden sind sie doch auf der Suche nach den ein wenig anspruchsvolleren und vor allem unterhaltsamen Bildchen des Gitarristen der Rolling Stones.