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Die 5 peinlichsten Twitch-Streams von Deutschrappern


Immer mehr Deutschrapper streamen mittlerweile auf Twitch. Nicht immer geht das gut. Besonders dann nicht, wenn sich die Rapper selbst erniedrigen – ohne es zu merken. Eine Auswahl an Lowlights.

Ganz klar, in Sachen Selbstvermarktung ist Twitch für Deutschrap im Jahr 2023 the next big thing. Immer mehr Rapper versuchen auf der Streamingplattform Fuß zu fassen und sich eine breite Followerschaft aufzubauen. Doch live is bekanntlich live und die Gefahr sich ungeschnitten vor einer großen Followerschaft zu blamieren, umso höher. Wir haben die fünf Tiefpunkte zusammengestellt.

Warum Twitch der Todesstoß für Deutschrap ist

1. Manuellsen und der Neo-Nazi

Es ist gar nicht so einfach, eine Auswahl für den peinlichsten Manuellsen-Stream zu finden, denn die Auswahl an peinlichen Manuellsen-Streams ist nahezu unerschöpflich. Sobald er die Webcam oder auch nur die Handykamera einschaltet, macht sich dieser gestandene Künstler zum viralen Meme. Einmal etwa, da wollte Manuellsen den Kindersendungsmoderator Willy, von der Kindersendung „Willy will’s Wissen“ verprügeln, weil Manuellsen, 44, das Konzept besagter Kindersendung nicht so richtig verstanden hatte und dachte, der Willy würde sich über die Kinder lustig machen. Naja.

Der vielleicht peinlichste Moment an einer an Peinlichkeiten reichen Twitch-Karriere war aber der gemeinsame Stream mit dem mittlerweile in Haft sitzenden bekennenden Neonazi Steven Feldmann. Feldmann gehört zum engsten NPD-Umfeld, war wegen Gewaltdelikten bereits in Haft, spricht offen über ein Deutschland, in dem nur Deutsche leben sollten, wird von Manuellsen, der selber ghanaische Wurzeln hat, aber dennoch als ein „stabiler Typ“ bezeichnet. Er, Manuellsen, der sich in der Vergangenheit immer wieder gegen Rassismus eingesetzt hat, ist der Ansicht, dass man seinen „habibi Steven“ einfach nur „etwas Liebe“ schenken sollte. Steven hingegen bleibt der Ansicht, das Schwarze besser nicht in Deutschland sein sollten. Nie zuvor hat sich ein deutscher Rapper selbst so sehr erniedrigt – ohne es überhaupt zu bemerken.

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2. Kianush, die flache Erde und die Juden

Kiansush dürfte seine Bekanntheit im breiteren Deutschrap-Mainstream weniger seinem musikalischen Output, als viel mehr einem viralen Interview verdanken, in welchem er sich mit größter Selbstverständlichkeit als Befürworter der „Flat Earth“-Theorie aussprach. Dort stellte er fest, dass es doch ein „großer Zufall“ sei, dass die Theorie einer runden Erde etwa „300-400 Jahre“ alt sei, denn, so sagt er, wäre das ja genau die Zeit „in der so Großfamilien wie Rothschild“ aufgekommen seien. Nunja. Ein paar Jahre später gestand er sich ein, damals einfach nur „mies recherchiert“ zu haben. Diese ausbaufähigen Skills nutzt er mittlerweile aber als Trademark und lässt seine Twitch-Streams unter genau diesem Motto laufen. Man stellt sich bei dieser endlosen Shitshow die Frage, ob es wirklich die Erde oder nicht einfach nur der Kopf von Kianush ist, der im Inneren hohl ist, wie er es in einer der Folgen bespricht, direkt neben der Frage nach Rothschilds, kinderbluttrinkenden Eliten, George Soros, 9/11 und so weiter. Es fällt schwer hier einen Tiefpunkt zu identifizieren, aber die Recherche von Franz Pökler ist eine Art Worst Of aller Streams mit dankenswerterweise ordentlicher Kommentierung.

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3. Sinan G und die militante Veganerin

Ursprünglich stand das „G“ in Sinan G einmal für „Gold“, es lässt sich aber auch wahlweise mit „Gangster“ oder „Geleakte Videos, die ihn masturbierend in einer Badewanne zeigen“ dechiffrieren. Letzteres sorgte dafür, dass man ihn als Gangster nicht mehr ganz so ernst nahm, aber das ist mittlerweile auch ganz egal, denn die Erfolge, die er als Rapper hatte, sind sowieso nie goldtauglich gewesen. Dafür ist Sinan G, das muss man ihm zugestehen, ein herausragender Entertainer. Entsprechend erfreut sich der Twitch-Stream des Esseners einer großen Popularität.

Höhepunkt war seine Begegnung mit der Vegan-Aktivistin Raffaela Raab, die als „Militante Veganerin“ gerade in allen gängigen sozialen Netzwerken einen großen Hype genießt. Im gemeinsamen Stream stellte Sinan ihr seine, nun, sagen wir, eigenwilligen Vorschläge vor, den Vegetarismus im Mainstream zu verankern. „Stell dir vor, du tötest ein Reh und das kommt dann mit sein Cousin. Dann würde keiner mehr Tiere essen.“ Doch gerade wegen den liebenswert-naiven Momenten ein absolut lohnenswerter Stream:

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4. Fler und der Wahnsinn

Ein großer Künstler wäre kein großer Künstler, wenn er nicht immer auch ein Mindestmaß an Wahnsinn mitbringen würde. Wie hoch genau diese Dosierung bei einem Rapper wie Fler ausfällt, das dürfte wahrscheinlich tagesformabhängig sein, aber ob man es glaubt oder nicht, in diesem Stream, da wirkt der bekannte Choleriker mehr wie ein Sozialpädagoge, denn er trifft auf den Sänger Julien Williams, früher bekannt als J-Luv. Dass dieser schwer mit seiner Psyche zu kämpfen hat, dürfte bekannt sein, doch das Aufeinandertreffen mit Fler scheint irgendeine Form von Psychosen in einer grotesken Art und Weise zu triggern – das Ergebnis ist mittlerweile Twitch-Geschichte. Zwei Stunden Gespräch, Morddrohungen, Satanisten-Vorwürfe, irres Geschrei – mehr Wahnsinn wird nicht mehr.

Teil 1:

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Teil 2:

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5. Manuellsen und der Chat

Es ist gar nicht so einfach, eine Auswahl… ach ja, das hatten wir ja bereits erwähnt. Also gut, wir wollen uns ja nicht lumpen lassen und schenken Manuellsen noch eine zweite Platzierung auf dieser Liste. Der subjektive Fremdscham-Faktor ist einfach viel zu hoch, als dass man ihm das nicht zugestehen möchte. Nun muss man an dieser Stelle der Fairness halber erneut erwähnen, dass Manuellsen eine großartige Karriere hätte haben können, wenn er sich nicht ständig von allem und jedem so dermaßen triggern lassen würde, dass er komplett die Selbstkontrolle verliert. So droht er regelmäßig irgendwelchen Menschen an, ihnen Macheten in den Kopf zu schlagen oder reist durch die Landen um Internet-Trollen aufzulauern. Weil irgendwelche Leute in seinem Chat seine Fehde mit dem (früher befreundeten, mittlerweile verfeindeten) Twitch-Streamer Rooz anfeuern, verliert er endgültig die Beherrschung, so dass ihm sein Streamingpartner Jihad (ja, heißt wirklich so) noch versuchte vor dem schlimmsten zu bewahren und den Stream für wenige Sekunden stummschaltete und Applaus-Sounds einspielte, was den irrwitzigen Moment noch viel genialistischer machte. Einer der Deutschrap-Momente 2023. Leider.

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