Die Allianz der großen Gefühle


Der prominenteste Sohn Mannheims und die deutsch-irische Freundschaft machen einmal mehr gemeinsame Sache.

„Ich hoffe, dass es uns gelingt, den Menschen etwas zu bescheren, von dem sie lange zehren können. Gerade wenn das Wetter mitspielt, ist doch eine Open-Air-Show immer ein Erlebnis der besonderen Art“, findet der Mannheimer Soul-Star im Vorfeld seiner „Himmel über Deutschland“-Tour. Bei der wird er vorrangig sein aktuelles Album „Zwischenspiel/Alles für den Herrn“ vorstellen, ein Doppelpack aus sakraler Andacht und einem profanem Mix von temporärem R&B, urbanem Soul und dezentem HipHop-Flair. Vermutlich dürften jedoch eher sommerlich-gute Laune und Party-Feeling statt schwerintensiver Grübelei und Weltschmerz auf der Setlist stehen. Und Gäste natürlich. Naidoo: „Diesmal wird Prezident Brown aus Jamaika im Programm auftreten. Zusammen werden wir ‚Wir haben alles Gute vor uns‘ spielen und einen neuen Song von seiner CD. Das wird sehr chillig werden.“ Ebenfalls geplant: Naidoos aktueller Chartsstürmer „Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)“ mit Wu-Tang-Vordenker RZA, der allerdings für die Konzerte verhindert ist – „aber ich denke, ich werde RZAs Genehmigung einholen und den Song präsentieren“. Und: „Vielleicht holen wir auch noch den einen oder anderen Titel aus der Kommode. Mein DJ Billy Davis hat ’ne sehr geile Nummer, die wir vor einiger Zeit aufgenommen haben, vielleicht darf ich die auch vorstellen. Mal schauen.“

Begleitet durch die Stadien wird der Sohn Mannheims, der Anfang Juni mit Alles Gute vor uns den Nachfolger seiner Debüt-DVD Nicht Von Dieser Welt vorgelegt hatte, als Special Guest von Reamonn – eine Liaison, die durchaus Sinn macht, denn er und die Freiburger Schmusepopper um Frontmann Rea Garvey, die ihren neuen Longplayer Beautiful Sky im Gepäck haben, sind befreundet. Zusammen griff man etwa vor zwei Jahren mit der Coverversion des Falco-Klassikers „Jeanny“ das Thema sexueller Missbrauch von Kindern auf, wobei „die Reaktionen überwältigend waren. Wir stellten fest, wie groß der Bedarf ist, dieses Thema zu enttabuisieren“, sagte Naidoo seinerzeit. Gemeinsam musizierte man auch für die Stiftung „Saving An Angel“, die Reamonn ins Leben gerufen haben. Stehen die Zeichen also gut für die eine oder andere Live-Session im Zuge der Open-Air-Tour? Antwort Xavier Naidoo: „Na, das will ich doch schwer hoffen!“