„Die Bibel ist sehr schwul“: Sufjan Stevens über Religion und Glaube

Der Grund dafür? „Es geht nur um Männer“, erklärt er in einem neuen Interview.


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In einem Interview mit dem US-Magazin „Vulture“ hat der US-Musiker Sufjan Stevens über seine Sicht auf Religion gesprochen. „Die Bibel ist sehr schwul“, sagte er. „Es geht nur um Männer. Das ist das Resultat eines Patriarchats, das sich über Jahrhunderte gehalten hat. Jesus war ledig, hat nie geheiratet; die Jünger waren alles Kerle …“

Sufjan Stevens über Kunst, Sinnlichkeit und Glaube

Er sprach auch über religiöse Kunst und ihre körperlichen Darstellungen: „[Sie] ist sehr sexuell. Sie ist erotisch. Schaut euch die katholische Kunst durch die Jahrhunderte an, Barockkunst – alles sehr fleischlich, sinnlich, voller nackter Körper.“

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Seine eigene Beziehung zu Gott beschreibt er als „intim und sinnlich“. Die Eucharistie (Danksagung) sei für ihn ein besonders symbolträchtiges Ritual: „Man isst buchstäblich das Fleisch und trinkt das Blut Gottes … erotischer geht’s eigentlich nicht. Wenn du ein Vampir bist, ist das das ultimative erotische Erlebnis.“

Sufjan Stevens: Nichts ist zu persönlich für ihn

Sufjan Stevens hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sein 2015 erschienenes Album CARRIE & LOWELL, das eine Kindheit zwischen Glauben, Verlust und Instabilität verarbeitet, gilt als eines seiner persönlichstes Werke. Im Oktober 2023 veröffentlichte er JAVELIN – wenige Wochen nachdem er bekannt machte, dass er am Guillain-Barré-Syndrom erkrankt ist.

Kurz vor dessen Veröffentlichung schrieb er auf Instagram, dass er das Album seinem verstorbenen Partner Evans Richardson widmet: „Er war absolut vollkommen. Er war das Licht meines Lebens, mein geliebter Partner und bester Freund.“ Sufjan Stevens lebt offen queer und thematisiert Spiritualität, Liebe und Vergänglichkeit in vielen seiner Arbeiten.