Album der Woche

Sufjan Stevens

JAVELIN

Asthmatic Kitten/Cargo (VÖ: 6.10.)

Eine Song-Sammlung von emotionaler Weite aus liebevollster Heimarbeit.

Die langen und schwierigen Wege, die der Supersongwriter und Sänger Sufjan Stevens von einem Gipfel zum nächsten in seinem Werk hinlegt, wird er nur vor dem Herrn verantworten wollen. Die Folksongs auf den ILLINOISE- und MICHIGAN-Platten in den frühen 2000ern waren orchestrierte Feiern der amerikanischen Geschichte im Windschatten der eigenen Spiritualität, die elektronische Mobilmachung folgte mit THE AGE OF ADZ (2010), auf CARRIE & LOWELL verarbeitete Stevens 2015 den Tod seiner Mutter, mit den Alben der letzten Jahre hinterließ er mehrheitlich minimale Instrumentalspuren.

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Die Songsammlung JAVELIN nimmt nun Erinnerungen an diese Entwicklungen wie selbstverständlich mit und jubelt ihnen (wortwörtlich und gleichzeitig) übersteuert-intensive Klangräume unter (wie in der fantastischen dreieinhalbminütigen Eröffnung „Goodbye Evergreen“), die aber jederzeit in einen flötenschönen Ambient-Strahl münden können. Der Künstler hat das weitgehend in liebevollster Heimkleinarbeit dahingezaubert, begleitet von einem fast-immer-präsenten Chor und einmal Bryce Dessner (The National).

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In den stillen Momenten lädt uns Stevens in die emotionalen Weiten ein, die er auf den Seiten dieses Selbstporträts aufschlagen kann. Zum Finale hat er Neil Youngs Orchesterwerk „There’s A World (HARVEST, 1972) aufgekratzt und die Widmung an alle Kinder Gottes in seine Welt gespielt.

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