Die Wege führten wegwärts


Frank Blacks Ihm redete keiner mehr rein, ihn hielt niemand auf, Black Francis war glücklich mit seiner Solo-karriere, die er unter dem Künstlernamen führte, dem ihn jene Journalisten unfreiwillig verliehen hatten, die sich seinen richtigen einfach nicht merken konnten, Frank Black, das Solo-Debüt von 1993, war offen bekennender Pop, kam mit einer hitverdächtigen Beach-Boys-Coverversion „Hang On To Your Ego“ um die Ecke und war ein frohes Ausprobieren von Sounds und Stilen mit einigen gelungenen Songs. Leider nicht mehr, was auch für die Alben Teenager of the YEAR (1994) Und THE CULT OF RAY [1995!

galt. Man war Packenderes von diesem Herrn gewohnt. Erst mit neuer Band ließ er es wieder richtig krachen – mit den Catholics (Fotol veröffentlichte Black fünf Rotzrock-bis-Knarzcountry-Platten: pistolero (1999). „og IN THE SAND 120011, BLACK LETTER DAYS (2002), DEViL’S Workshop (2002) und SHOW ME VOUR TEARS I2003I.

The Breederi: Nach dem Ende der Pixies widmete sich Kim Deal vollends den Breeders, zu denen nach Tanya Donellys Weggang Isie gründete Bellyl wieder Schwester Ketley stieß. Auf dem zweiten Album last splash (1993), befand sich mit „Cannonball“ einer DER Hits der 90er. Das lief) sich flicht an Chartspositionen ablesen dafür mischte dieser Springteufel von einem Basslauf jede Party auf, nudelte MTV das Stück als Jingle beinahe tot, und im Bastardpop findet es heute noch reichlich Verwendung. Der Indie-Rockpop der Breeders war kommerziell sogar erfolgreicher als die Pixies selbst. Doch nach einer Maxi im Juli 1994 war Schluss. Von Kim hörte man wenig Gutes. Ende 1994 wurde sie wegen Drogenbesitzes verhaftet und in eine Entzugsklinik eingewiesen. Kelley hatte mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Und doch kehrten die mehrmals umbesetzten Breeders zurück – 2002 mit title tk. wieder produziert von Steve Albini – ein intimes, überaus unspektakuläres Stück „feminine garage rock“ denkbar weit entfernt von last splash. The Ampi: Die Breeders waren ausgebrannt, Kim Deal aber brauchte die Musik, wohl nicht zuletzt, um sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. So formierte sie mit Breeders-Schlagzeuger Jim MacPherson und zwei Musikern aus ihrer Heimat Dayton/Ohio einfach eine weitere Band. The Amps lieferten auf der EP tipp city und dem Album pacer (beide 1995] dann auch nur eine weitere – rauhere und sprödere -Variante des Breeders-Sounds.

The Martini si Joey Santiago blieb Black Francis treu und half an der Gitarre immer wieder bei dessen Sotoprojekten aus. Gleichzeitig arbeitete er ab 1993 an seinem eigenen – The Martini’s – gemeinsam mit Gattin Linda Mallari, die in Gesang und am Klavier ausgebildet ist. Erst 1998 folgt das Debütalbum the martinksim Eigenvertrieb. Als Komponist von Film- und TV-Musik war Santiago erfolgreicher,- Anfang Mai 2004 erschien der Martini’s-Zweitling smitten (nur als Import erhältlich]. Scientific Phenomenalist: Den irrwitzigsten Karriereweg nahm zweifellos Schlagzeuger David Lovering. Nach Engagements bei Cracker, Tanya Donelly. den Martini’s und weiteren Bands stand er ohne Beschäftigung da und beschloss deshalb, seine beiden größten Talente miteinander zu verbinden: Show und Elektroingenieurwesen. Lovering mutierte zum (scientific phenomenlist“. Als verrückter Wissenschafts-Taschentrickser tourte er mit Black, den Breeders, Grant Lee Buffalo und war auch auf Festivals in Europa zu erleben (mehr dazu auf seiner Homepage www.davidlovering.com).