Die Wüste blüht


Hazeldine sind zwar inzwischen an der Ostküste zu Hause. Aber auch dort kann staubiger Rock entstehen.

Die Trockenzeit ist für Hazeldine vorbei. Auch ohne das spröde Umfeld New Mexico sprudelt die Songquelle des Trios wieder: „Die Wüste diente unseren ersten Platten als Hintergrund“, sagt Sängerin und Gitarristin Tonya Lamm,“aber das war nur eine Station. Mein Songwriting an der Ostküste unterscheidet sich nicht von früher: Ich steige ins Auto und suche mir einen leeren Highway; da kommen mir die meisten Ideen.“ Dieser Tage erschien“Double Back“, das dritte reguläre Album der US-Band, deren Debüt „How Bees Fly“ 1997 mit alternativem Country-Sound für Begeisterung unter Wüstenrock-Fans gesorgt hatte.

Auf die Euphorie folgte jedoch im Jahr darauf der Dämpfer: 1998 ging der Nachfolger „DiggingYou Up“ im Fusions-Chaos amerikanischer Major-Labels unter: Band-Zukunft ungewiss. Hazeldine trennten sich – zunächst einmal nur räumlich. Musikalisch sind sich Lamm, Shawn Barton (git./voc) und Anne Tkach (bg) durch den Umzug wieder näher gerückt. „Wir haben Ideen per Telefon ausgetauscht, und nach einer Weile war klar, dass wir genug Material für ein Album beisammen hatten“, so Lamm. Sehnsucht und Melancholie, beides klassische Hazeldine-Zutaten, sind schließlich nicht ortsgebunden. „Unseren Platten wird nachgesagt, sie seien eine einzige Aufforderung zum Unglücklichsein, Rasierklinge inklusive“, schmunzelt die Gitarristin.“Aber auf ‚Double Back’gibt es sogar ein Liebeslied, etwas ganz Neues bei uns!“