„„Eigentlich wollen wir die Ronettes sein“


Genau. Die Kings Of Leon wollen nämlich sexy sein. Und sie hören kein Lynyrd Skynyrd. Nie. Ist das klar?!

Joy Division – Substance

CALEB: Wir haben diese Platte oft während der Aufnahmen zu AHA SHAKE HEARTBREAK gehört. Wir haben uns als Band da einige kleine Tricks abgeschaut. Die werden manchmal gemeinsam schneller und langsamer – da kommt enorm viel Energie rüber.

ME (ergreift die erstbeste Gelegenheit, sich in die Nesseln zu setzen): Ein Einfluss, mit dem man nicht unbedingt gerechnet hätte …

CALEB (verächtlich): Sicher. Das gilt für Leute, die sich irgendein Bild davon gemacht haben, was für sie die Kings Of Leon sein sollen. Die finden das komisch. Aber das sind die gleichen Leute, die denken, dass wir Lynyrd Skynyrd in diese Liste schreiben. Wir haben uns schon immer von vielen verschiedenen Sachen beeinflussen lassen.

ME (kleinlaut): Wie habt ihr Joy Division entdeckt?

CALEB: Das ist eine von Jareds Lieblingsplatten. Wir hören die auch erst, seit wir mit den Aufnahmen des neuen Albums angefangen haben. Der Film „24 Hour Party People“ hat uns daraufgebracht. Ich finde super, dass sie als Band sehr eigen sind. Und sie sind tight. (Noch immer ein wenig trotzig)Mh gefällt oft Musik, bei der es fünf Minuten dauert, bis überhaupt mal der Gesang anfängt.

Television – Marquee Moon

CALEB: Television haben wir früher als Joy Division entdeckt. Ich liebe ihre Selbstsicherheit und die Stimme. Der macht einfach das, worauf er Lust hat. Und natürlich sind sie eine der fuckin‘ coolsten Bands. Das ist fast zu billig, wenn man marquee moon in so eine Liste schreibt, weil es die Lieblingsplatte von so vielen Leuten ist. Aber allein der Gitarrensound – ich würde gerne mal eine Platte machen, die so einen tollen Sound hat. Große Songs auch. Besser als Joy Division. In meinen Augen.

Seid ihr gleich mit der Platte klargekommen ?

CALEB: Überhaupt nicht. Beim ersten Hören passiert gar nichts. Man denkt: „Ah, das ist ein cooler Song“. Beim zweiten Mal hört man ein paar mehr. Und dann irgendwann hab ich mich in die Platte verliebt. Noch später ist mir dann auch einiges auf die Nerven gegangen, aber das ist normal bei dieser Platte: Du willst sie so oft hören, bis du ganz und gar in ihrem Bann bist, und dann wird es auch schnell zu viel. Man spürt, dass die genau wussten, dass man manche Stellen hassen wird. Das war reine Absicht. Aber die hatten alles drauf: von klassischen Gitarrentönen bis zu Sounds, die man heute auf der Strokes-Platte hören kann.