Für die Oscarnacht


Die zehn besten Filme des Jahres:

1 Boogie Nights (Regie: Paul Thomas Anderson) Das Leben einer Porno-Family: ein ungeschminktes 70’s-Epos voller wunderbarer Einfälle und Figuren.

2 Out of Sight (Regie: Steven Soderbergh) Kino pur: Die beste Verfilmung eines Elmore-Leonord-Romans als supercoole Reminiszenz an die Tough-Guy-Movies der 70’s.

3 Lola rennt (Regie: Tom Tykwer) Explosion der Bilder: Tykwer hebt in seiner Schicksalsmelodie Zeit und Raum auf und gibt dem siechen deutschen Film neue Impulse.

4 Die Truman Show (Regie: Peter Weir) Einfach jede Einstellung stimmt in Peter Wein bewegendem Meisterwerk über den Drang des Individuums noch Freiheit.

5 Der Soldat James Ryan (Regie: Steven Spielberg) Krieg ist die Hölle: Eine Tour de Force von Meister Spielberg, der dem Krieg jeden Hauch von Glamour nimmt.

6 Starship Troopers (Regie: Paul Verhoeven) An der Oberfläche spektakuläre SciFi-Action, hinter dem Bugs-Gemetzel bitter-ätzende Medien- und Gesellschaftskritik.

7 Titanic (Regie: James Cameron) Als würde man zum ersten Mal einen Film sehen: James Camerons Rausch der Gefühle und Effekte war unwiderstehlich.

8 Velvet Goldmine (Regie: ToddHaynes) Rock’n ‚Roll fürs Gehirn: Die Bedeutung des Glam Rock als weit verzweigte Sammlung von Anekdoten, Mythen und Kostümen.

9 Verrückt nach Mary (Regie: Peter & Bobby Fanelly) Lachen als Gruppentherapie: Die schonungslosesten Gags der Filmgeschichte muß man in einem vollen Theater sehen.

10 The Big Lebowski (Regie: Joel Coen) Chandler unter der Marihuanaglocke: Auch in ihrem zugekifften Ouasi-Krimi machen die Coen-Bürder Unmögliches möglich.

Für den Eimer

Fünf der dicksten Film-Gurken der Saison:

1 Godzilla (Regie: Roland Emmerich) Auf ein Drehbuch kommt es an: Viel (schlecht animierte) Rieseneidechse, aber Spannung und Handlung kamen im Regen abhanden.

2 Postman (Regie: Kevin Costner) Kann man sich das vorstellen? Nach der „Woterworld“-Pleite dreht Costner ein weiteres dreistündiges „Endzeit“-Opus. Klarer Fall für Masochisten.

3 Zauberhafte Schwestern (Regie: Griffin Dünne) Kein Sinn, kein Verstand, dafür zwei weibliche Superstars (Nicole Kidman, Sandra Bullock) die sich benehmen wie Bolle. Blöd.

4 Armageddon (Regie: Michael Boy) Der Trailer war Spitze, der Film hatte ihm in all den 155 Minuten purer Kakophonie mit eingeflochtenem Pathos-Schmalz nichts hinzuzufügen.

5 Sphere (Regie: Barry levinson) Effekt Science-fiction als Kammerspiel: Michael Crichtons eigentlich nicht unspannender Roman ging am Grunde des Ozeans verloren.