„Game of Thrones“: Vergewaltigungsszene machte für George R.R. Martin „alles schlimmer“


Es gab diese eine große Veränderung bei der Transformation zur Serie, die dem Autoren der Bücher besonders missfiel. Seiner Meinung machte es überhaupt „nichts besser“, dass aus der einen Liebesszene eine wurde, in der Daenerys vergewaltigt wurde.

Für sein neu erschienenes Werk „Fire Cannot Kill a Dragon“ sprach James Hibberd mit allen Menschen aus dem „Game of Thrones“-Kosmos und erfuhr so jede Menge Insider, Peinlichkeiten und Meinungen. Die Schauspieler*innen und der Rest des Teams offenbaren darin zum Beispiel, wie unangenehm ihnen allen der nie veröffentlichte Pilot der HBO-Show war. Aber auch George R.R. Martin kommt zu Wort und erklärt, welche spezielle Szene ihm komplett unglücklich mache. Und zwar geht es um den Moment, indem Khal Drogo seine neue Frau in der Hochzeitsnacht vergewaltigt. Obwohl Daenerys weint, lässt er nicht von ihr ab.

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Nichts davon war abgesprochen

Im Buch handelt es sich um eine Liebesszene, in der Khal die Nervosität von Daenerys bemerkt, ihre Tränen wegwischt und sie sich langsam aneinander annähern, bis es zum Sex kommt. In der Serie entschieden sich David Benioff und D.B. Weiss dazu, dass Khal einfach nur seine Sachen auszieht und sie trotz ihres deutlichen Unwohlseins rabiat gefügig macht.

„Wir haben nie darüber gesprochen. Es hat alles schlimmer gemacht, nicht besser“, heißt es in dem neuen Hintergrundbericht von George R.R. Martin. Die Serie war bereits aufgrund ihres Umgangs mit sexueller Gewalt in die Kritik geraten, die Aussage des Buchautoren lässt die Diskussion neu entfachen.

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Für die Serie ergab alles so mehr Sinn?

Die Showrunner wissen aber ihr unabgesprochenes Vorgehen zu erklären. „Hier ist ein Mädchen, das absolut Angst vor diesem barbarischen Kriegsherrn hat, mit dem sie verheiratet ist. Es ist das Letzte auf der Welt, was sie will, aber irgendwie scheint sie am Ende dieser Hochzeitsnacht eine völlig freudige sexuelle Beziehung zu ihm zu haben. Das hat bei uns nicht ganz funktioniert“, sagt Benioff dazu.

Auch die Schauspieler*innen hätten den Wandel nicht nachvollziehen können und so sei man dieser Art der Erzählung treu geblieben, obwohl es in der Vorlage weitaus mehr Nuancen gibt. „Im Buch funktioniert das, aber wir hatten einfach nicht so viel Zeit und Zugang zu den Gedanken der Charaktere“, beschreibt Weiss ihr Vorgehen, in dem sie letztlich lieber für das Storytelling auf Verkürzungen setzten. George R.R. Martin haben sie damit in jedem Fall nicht für sich gewinnen können.

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