Genres


Idie? Elektro? Pop? 2011 griffen solche Kategorisierungen kaum mehr. Wer etwas auf sich hielt, erfand seine eigenen Begrifflichkeiten. Hier unsere fünf liebsten.


Glo-Fi

Natürlich vor allem ein Begriff aus der Wortspielhölle, kann synonym für „Chillwave“ verwendet werden, die Trend-Genrebezeichnung des vorigen Jahres. Besteht ein Unterschied? Kurze Internet-Recherche beim Kompetenzportal „Yahoo Answers“ ergibt: nö.

Balearic Lounge-Wave

Moment. Balearen? Ibiza? Kommt etwa Michael Cretu und der ganze Sandra-Unsinn zurück? Hört man sich die Songs von Keep Shelly In Athens an, den wohl bekanntesten Vertretern des Genres, bleibt festzustellen: Ganz so schlimm ist es nicht, eher klingt’s nach einer Ministry-Of-Sound-Compilation von 1995. Oder, um Kollegen Götz zu zitieren: Milchschaummusik.

Rapegaze

Das böse Wort! Als die US-Kollegen von Pitchfork Media den Begriff in einem Artikel über die Band Salem verwendeten, war der Aufschrei der Internetgemeinde so laut, dass sie sich entschuldigen mussten. Trotzdem blieb er – als böser, struppiger Bruder von Chillwave.

Trianglecore

Sprachhistorisch offenbar eine Ableitung aus der Technik, hat irgendwas mit Oszillatoren zu tun. Die Bands, die damit in Verbindung gebracht werden, klingen vor allem wirr. Elektronische Störgeräusche treffen auf Samples treffen auf Synthies. Die Genrevertreter sind große Freunde von Sonderzeichen. Beste Bandnamen: GuMMyBepR!, VpGINA WOLF, ° p

Post-Whatever

„Ein dicker Mittelfinger für die ganzen anderen Genrebezeichnungen“, schreibt ein begeisterter User beim Musikportal Last.fm, wo immerhin 100 Bands mit dem Begriff getaggt sind. Eine Aussage, die keinerlei Ergänzung bedarf.