Gestylt im Labyrinth


Bilder, die verwirren sollen: z.B. die Zeichnungen, die Cartoonist Drood (Tom „Amadeus“ Hulce) anfertigt. Sie geben ihren Witz erst auf den zweiten Blick preis. Oder das Schwarzweiß-Foto. auf dem seine ermordete Geliebte (Virginia Madsen aus „Electric Dreams“) abgebildet ist. Ein paar wenig bekleidete ältere Herren in seltsamen Masken

sind ebenfalls drauf und handschriftliche Notizen. Nur für einen Augenblick sieht Drood dieses Foto, später versucht er es aus der Erinnerung nachzumalen. Schließlich die Bilder, die Regisseur Wayne Wang in einem gestylten Los Angeles komponiert. Sie sollen in erster Linie schön sein. Vom Gegenstand des Geschehens lenken sie oft eher ab.

„Slam Dance“ ist als Verwirrspiel angelegt. Schon der Titel führt in die Irre. Mit einem Tanzfilm hat das rein nichts zu tun. Es geht vielmehr um die Pogo-Variante, mit der Drood sich in der Discothek seines Freundes (Adam Ant) in dieses Wo bin kh?-Was tu ich hier?-Wer bin ich überhaupt?Gefühl hineinrempelt. Wie ein Slam Dance der Bilder, mit vielen Rückblenden und falschen Fährten, ist auch Wayne Wangs Film.

Ob Polizist Smiley (Harry Dean Stanton) und sein aalglatter Kollege (Robert Beitran) selbst in die mysteriöse Affare verwickelt sind; was der Profi-Schläger und -Kidnapper Buddy (Don Opper) wirklich von ihm will, und warum seine schöne Geliebte sterben mußte – das alles klärt sich für Drood vollständig erst einige Zeit nach dem – natürlich verwirrenden – Showdown auf. Jede Minute früher wäre auch eine Enttäuschung gewesen.