Heimet: Mit dem Helm durch die Wand


„Manche Leute finden unsere Musik sehr aggressiv“, wundert sich Page Hamilton, der als Komponist, Sänger und Gitarrist die stramme Marschrichtung des US-Quintettes Helmet vorgibt, „aber wir lassen nur unsere tiefe Leidenschaft heraus. Aber uns gehl es nicht ums Zerstören oder darum, Leute niederzumetzeln und LA. anzuzünden.“ Klärende Worte, die den Lärm vieler Metal-Kollegen als destruktiv enttarnen und gleichzeitig das schier beängstigende Energielevel der Helmet-Attacken erklären helfen. Vor sechs Jahren zog Jazz-Freund Hamilton von Oregon nach New York um. “ weil die 52nd Street die Straße des Swing ist. Miles Davis und Charlie Parker lebten hier. “ Mittlerweile hat der Chef der Helme seinen Studienabschluß an der Jazzschule in Manhattan absolviert und die Lehrzeit bei der Band Of Susans hinteT sich gebracht. Doch dann liefen ihm mit Peter Mengede, Henry Bogdan und John Stanier genau die richtigen Leute über den Weg, „die mll bei der Sache sind. Sie stehen nicht in der Gegend herum und machen sich Gedanken über ihre Designer-Jeans.“ Das zweite Helmet-Album „Meantime“ (eastwest), ein massives Hardcore-Monument voll zynischer Häme, läßt in zahlreichen apokalyptischen Gitarrenausbrüchen den Geist der zwei größten Hamilton-ldole erahnen: Jimmy Page und John Coltrane. Härte um der Härte willen? „Die besten Jazz-Musiker sind tot. In unserer heutigen Zeit muß man schon Blut spucken, um die Leute überhaupt noch zu erreichen.“