Hier ist mein Song, kannst ihn haben!


Albert Hammond Jr. ist jetzt Solokünstler. Aber er bleibt der Stroke, der Sohn und der Fan.

Um das gleich klarzustellen: Es stimmt, dass ein Mensch während des Hörens der Musik von Strokes-Gitarrist Albert Hammond Jr. ums Leben kam (die komatöse Großmutter von Alberts Freund John, der man im Hospital in ihren letzten Minuten das Lied „Cartoon Music For Super Heroes“ vorspielte). Nicht wahr ist hingegen, dass Julian Casablancas das einzige Mitglied der Strokes ist, das an Alberts Solo-Debüt yours to keep Gefallen findet: „Da wurde etwas, was ich mal gesagt habe, aus dem Kontextgerissen „, sagt Hammond und läuft dabei kurz vor Mitternacht und recht ordentlich gekleidet durch die Straßen von Los Angeles. „Für Außenstehende ist es schwer, die Gruppendynamik der Strokes zu verstehen: Es gibt einfach Stücke, die nicht richtig zu uns passen. Ich bin sicher, dass auch die anderen drei you rs to KEEP mögen, aber selbst wenn es nicht so wäre, würde ich keinen Groll gegen sie hegen. Ich würde versuchen, es nicht persönlich zu nehmen.“

Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass Hammond so hübsch singen kann und sein kennerhaftes Songwriting ein ganzes Album trägt. „Scared“ beginnt mit dem bekannten Geräusch, das die Nadel eines nichtautomatischen Plattenspielers macht, wenn die Platte zu Ende ist, und mündet in einen typischen John-Lennon-Refrain. „HardTo Live (In The City)“, von den Strokes schon mal live aufgeführt, klingt wie ein Bob-Pollard-Stück, was nicht überrascht: Hammond bekommt ganz große Augen und seine Stimme überschlägt sich fast, wenn man dessen Band Guided By Voices erwähnt. Und ach, jetzt wird es wieder lästig und unoriginell: Der kleine Albert ist natürlich immer noch der Sohn vom großen „It Never Rains In Southern California“-Albert, und eine Menge alberner Geschichten sind zu erwarten, in denen der Strokes-Albert sich vermutlich „emanzipiert“ hat und „selbstbewusst aus dem schier übermächtigen Schatten des Vaters tritt“. Albert, was sagst du dazu? „T/s, was soll man machen? Ich versuche selbstverständlich, die Fragen zu meinem Vater zu beantworten, er ist ja als Komponist undSongwhter immer noch erfolgreich. Ehrlich gesagt, denke ich aber nicht, dass meine Platte wahnsinnig viel mit ihm zu tun hat.“

Und weil Albert Hammond Jr. so bescheiden ist, dass er nicht einmal glauben mag, er habe eine besonders prägnante Stimme, verraten wir eben selbst, dass auch Julian Casablancas, Ben Kweller und Sean Lennon ein klein wenig dabei mitgeholfen haben, yours to keep zu einem ganz erstaunlichen „Debüt“ zu machen.

www.albert.shesfixingherhair.co.uk